Autor Thema: Kennt ihr euch mit Wohnungslosigkeit aus?  (Gelesen 392 mal)

Schneeweißchen

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Kennt ihr euch mit Wohnungslosigkeit aus?
« am: 23. Mai. 2025, 19:30:02 »
Liebe Leser, liebe Leserinnen,


war jemand von euch schon einmal von Wohnungslosigkeit betroffen?  Eine Bekannte von mir war es bis vor kurzem monatelang. Mit der Suche war sie außerdem auf sich allein gestellt, da das Wohnungsamt in der Sallstraße bei der Vermittlung nicht helfen wollte.
Denn, aufgepaßt: Wer selber kündigt, muss selber suchen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob dies aufgrund von starker Lärmbelästigung o.ä.geschieht.
Bedeutet für mich im Umkehrschluss: Verursacher, die z.B. Partys oder anderen Lärm machen und evtl. gekündigt werden, kriegen eine Wohnung vermittelt, Geschädigte aber gehen leer aus. Zudem läuft private Wohnungssuche fast nur noch online ab. Wie sollen das dann Leute machen, die draussen leben? Naja.


 Auch ich habe schon Arbeitsgelegenheiten in der Obdachlosenhilfe absolviert. Dabei fand ich es schön zu sehen, wie genügsam diese Menschen sind. Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich, wie ich finde, einmal den Obdachlosentreff  Saftladen auf der Podbielskistrasse in Nähe Vier Grenzen zu erwähnen. Schon beim Eintreten bemerkt man eine angenehme Ruhe.

Im Hintergrund können mit Vermittlungsgutschein vom Jobcenter Beratungen, u.a. auch Hilfe bei der Wohnungssuche, in Anspruch genommen werden. Zudem bieten diese ein Übergangswohnen an für acht Personen in einer Wohngemeinschaft. Dieses ist jedoch nur für suchtkranke Personen gedacht. Hier sollen sie an das selbständige Wohnen langsam herangeführt werden.

 Zudem kann später ein sogenanntes begleitetes Wohnen in Anspruch genommen werden. Dieses erstreckt sich über vier Monate und ist kostenlos für Bedürftige.  In dieser Zeit kann man dort vor Ort Beratung bei alltäglichen Problemen in den eigenen vier Wänden bekommen. Egal, ob es sich um Nachbarschaft, Jobcenter, Familie oder anderes handelt. Das Personal dort ist auch sehr nett.

Auch gibt es ja Privatpersonen, die sich  im Ruhestand für andere engagieren.
Wie beispielsweise ein Arztehepaar, welches die Niedergercke- Stiftung in der Obdachlosenhilfe gegründet hat. Über dessen Engagement wird hin und wieder in der Zeitung berichtet. Auch das verdient doch erwähnt zu werden, oder nicht?

Noch einmal will ich auf meine Bekannte zurückkommen. Glücklicherweise durfte diese vorübergehend bei jemandem wohnen, so dass sie wenigstens nicht obdachlos war. Dafür war sie dankbar. Doch da das Zusammenwohnen wegen Unstimmigkeiten zunehmend schwieriger wurde, spielte sie mit dem Gedanken, ein Heim vorübergehend aufzusuchen.

 Ein Frauenwohnheim befindet sich u.a. in der Gartenstraße 20 in Hannover.
Das Jobcenter trägt vorübergehend die Kosten. Ebenso wohl auch teilweise für Hotelzimmer, sogenannte Motels. Doch dieses wohl auch nicht lang, da Hotelzimmer auf den Monat gerechnet dreimal so teuer wie eine eigene Wohnung sein dürften.

Doch dazu kam es glücklicherweise nicht mehr. Wie oben erwähnt, hatte sie eine erschwerte Wohnungssuche. Durch tägliche Onlinesuche, schnelles Reagieren und Glück bei der letzten Besichtigung hatte sie dann aber aus eigener Kraft endlich eine bekommen. Zuvor aufgrund des Wohnraummangels nur Absagen.

Dann war die letzte Hürde noch das Jobcenter. Dieses wollte trotz der Wohnungslosigkeit nicht unbedingt die Umzugskosten tragen und verwies auf Freunde, Familie, die den Umzug stemmen sollen. Dies hatte zur Folge, dass sie zwar eine Wohnung nun hatte, diese aber wochenlang nicht beziehen konnte.
Glücklicherweise bekam sie es aber doch noch durchgesetzt.

Vor Kurzem habe ich irgendwo gelesen, dass im Grunde im Allgemeinen wohl genügend Wohnraum vorhanden sein soll, dieser jedoch nicht für Bedürftige ausgerichtet sein soll, sprich, nicht für Berechtigungsscheine ausgeschrieben ist.

Ich hoffe natürlich, liebe Leser, liebe Leserinnen, dass euch solch eine Situation erspart bleibt.


In diesem Sinne

Schneeweißchen
« Letzte Änderung: 25. Mai. 2025, 15:52:33 von Schneeweißchen »