Derzeit findet in Alaska der Arktis-Gipfel statt. Dort zu Gast ist auch US-Präsident Barack Obama. Zum Thema Klimaschutz sagt er, dass nicht schnell genug gehandelt wird. In Alaska sind die Folgen des Klimawandels bereits jetzt sichtbar. Lokalpolitiker berichteten von ihren Erfahrungen. So mussten bereits ganze Dörfer umgesiedelt werden, da sie ansonsten im Laufe der nächsten Jahrzehnte vom steigenden Meeresspiegel weggespült worden wären. Die Lokalpolitiker baten um die Hilfe anderer Staaten bei der Bewältigung der Probleme. Obama versucht derzeit neue und schärfere Klimaschutzziele in den USA einzuführen. Viele Amerikaner sind jedoch gegen die Pläne und glauben nicht an den Klimawandel.
In Bonn findet unterdessen die UN-Klimakonferenz statt. Dort versuchen derzeit die Delegationen der verschiedenen Länder sich auf den Entwurf eines neuen Weltklimaabkommens zu einigen, dass anschließend im Dezember in Paris unterzeichnet werden soll. Hierbei gibt es jedoch bislang praktisch keine Fortschritte. Einige Staaten könnten interesse daran haben den Entwurf bis zur letzten Sekunde zu verzögern, da sie dann bei einer Einigung in letzter Sekunde ihre eigenen Vorstellungen eher durchsetzen könnten. Auch die EU, die ihre Klimaziele im 10-Jahres-Rhythmus festlegt, gehört eher zu denjenigen, die eine Einigung verzögern.
Quelle: tagesschau.deKommentar:Es ist ein bisschen wie verkehrte Welt: Ein US-Präsident, der für besseren Klimaschutz eintritt, und die EU, die auf der Klimaschutzbremse steht.

Es ist ganz allgemein traurig, wie einige Politiker anscheined nicht in der Lage sind weiter voraus zu schauen als bis zu den nächsten Wahlen. Gerade beim Klimaschutz kann man mit einer derartigen Kurzsicht jedoch nichts erreichen, schließlich spricht man hier in der Regel von Zeiträumen, die in Jahrzehnten gemessen werden, zumindest noch. Den Politikern muss das (Meer)Wasser erst bis zum Halse stehen bevor sie begreifen, dass etwas getan werden muss. Natürlich spielen da auch andere Interessen mit, vor allem die Wirtschaft, doch inzwischen gibt es für viele Umweltverschmutzer Lösungen, sei es alternative Energie, Filter oder neue Materialien und Produktionsmethoden. Das alles kostet natürlich Geld, doch die Folgen des Klimawandels würden weitaus mehr Geld kosten. Und noch hätte man genug Zeit die Maßnahmen nach und nach umzusetzen.