Autor Thema: Filmfreak  (Gelesen 63326 mal)

Joe Cool

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Antw:Filmfreak
« Antwort #45 am: 22. Okt. 2012, 13:54:21 »
Hitchcock at his very best

Sir Alfred Hitchcock ist der wohl einflussreichste Filmregisseur der Moderne. Unzählige Studenten, die seine Filme sahen oder das geniale Buch „Mr Hitchcock, wie haben sie das gemacht?“ von Francois Truffaut gelesen haben, hatten danach den Wunsch, Regisseur zu werden. Er war fünf Mal für den Oscar© als „Bester Regisseur“ nominiert, gewann aber kein einziges Mal- was bis heute als Skandal in der „Oscar©“-Geschichte gilt. Er inszenierte 53 Spielfilme und produzierte mehrere Fernsehserien („The Alfred Hitchcock Hour“, „Alfred Hitchcock presents“ u.a.). Berühmt wurden seine „Gastauftritte“, in denen er sich in seinen Filmen für wenige Sekunden zeigte. Hitchcocks Filme hatten immer sehr viel mit ihm selbst und seinen Ängsten (z.B. vor großer Höhe oder vor Polizisten) zu tun. Aber auch seine Vorliebe für große, kühl wirkende, blonde Frauen brachte er in seinen Filmen zum Ausdruck.

Hitchcock war aber nicht nur Meister der Spannung („Master of Suspense“), er war auch Meister der Selbstinszenierung und der Selbstvermarktung. Entgegen der allgemeinen Vorstellung hat Hitchcock auch nur einen richtigen Horrorfilm gedreht („Die Vögel“, 1963). „Psycho“ (1960), gilt als Thriller mit Horror-Anklängen.

Aufsehen erregend waren seine ungewöhnlichen visuellen Einfälle. Schon in seinem Film „Der Mieter“ (1927) filmte Hitchcock durch einen Glasboden das Auf- und Abgehen eines Mannes. Da dies ein Stummfilm war, wollte er so die Geräusche der Schritte durch den Boden verdeutlichen.

In „Verdacht“ (1941) geht es um eine Frau, die ihren Ehemann verdächtigt, sie umbringen zu wollen, um an ihr Vermögen zu kommen. Der Mann (gespielt von Cary Grant) benimmt sich in der Tat höchst verdächtig. Als er seiner Frau abends ein Glas Milch bringt, hat der Zuschauer Angst, sie könne vergiftet sein. Hitchcock verstärkte diesen Eindruck, indem er ein kleines Glühlämpchen in das Milchglas tat, so dass die Milch leuchtete und so alle Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

In „Lifeboat – Das Rettungsboot“ (1944) kam Hitchcock seinem Ideal, eine dramatische Geschichte auf möglichst engstem Raum zu inszenieren, schon sehr nahe: Die Handlung spielt gänzlich in einem Rettungsboot. Der Film wird leider heute nur noch selten gezeigt.

1945, in dem Film „Ich kämpfe um Dich“, beschäftigte sich der Regisseur mit der Psychoanalyse. In der etwas komplizierten Handlung, liegt die Lösung für einen Mord an einem Psychiater tief im Unterbewusstsein eines Patienten (gespielt von Gregory Peck). Um die Traumsequenzen zu bebildern, arbeitete Hitchcock mit dem surrealistischen Maler Salvador Dali zusammen. Dali überforderte die Filmleute allerdings mit seinen Einfällen. So plante er eine Szene in einem Ballsaal mit herabhängenden Klavieren und unbeweglichen Figuren, die vorgeben zu tanzen, gefolgt von dem vorgeblichen Dr. Edwardes alias John Ballantine, der mit Dr. Petersen tanzt, bevor sie sich in eine Statue verwandelt. Auch wollte Dali eine Szene, in der die Schauspielerin Ingrid Bergmann über und über mit Ameisen bedeckt ist. Hitchcock lehnte ab, und so ist in der heutigen Fassung nur ein Teil der phantastischen Einfälle Dalis zu sehen.

Eine Filmtechnik, die auch heute noch zum Einsatz kommt, ist der „Dolly – Zoom“ (früher auch „Gummilinse“ genannt). Hitchcock benutzte sie in dem Film „Vertigo- Aus dem Reich der Toten“ (1958). Hier geht es um einen traumatisierten Polizei-Detektiv, der, wegen seiner Höhenangst (Akrophobie) den schrecklichen Tod einer Frau nicht verhindern konnte. Hitchcock brauchte sehr lange, um sich etwas einfallen zu lassen, wie man im Kino Höhenangst bildlich darstellen könnte. Er wollte, das die Zuschauer nachempfinden konnten, warum sich die Hauptfigur so verhält, wie sie es tat: Nicht, weil sie feige war, sondern aus einer tiefsitzenden Angst heraus. Schließlich entwickelte er das Verfahren der „Gummilinse“: Die Kamera ist auf einem fahrbaren Untersatz montiert (engl. „Dolly“), der auf Schienen läuft. Bei gleichzeitiger Vorwärtsfahrt betätigt der Kameramann das Zoom-Objektiv gegenläufig. Die Bildmitte bleibt unverändert während sich die Perspektive an den Rändern verschiebt, quasi als würde der Zuschauer in einen Tunnel hineinfahren, dessen Ende aber nicht näher kommt.

Unvergessen, selbst von Leuten, die keine Hitchcock-Fans sind, ist der Dusch-Mord in Hitchcocks Thriller „Psycho“ (1960). Es geht um eine Frau, Marion Crane (gespielt von Janet Leigh), die von ihrem Arbeitgeber 40 000 Dollar unterschlägt, um mit ihrem Freund ein neues Leben anzufangen. Auf dem Weg zu ihrem Freund kommt sie von der Hauptstraße ab und landet in einem unheimlichen, abgelegenen Motel. Sie lernt den jungen Besitzer Norman Bates kennen und entschließt sich, dort zu übernachten. Sie wird dann aber brutal unter der Dusche ermordet. Der Zuschauer soll glauben, es wäre Bates Mutter gewesen. Tatsächlich stellt sich am Ende heraus, das Bates selber der Mörder war. Aufgrund einer tiefsitzenden Geistesstörung lebte er zwei Leben: seines und das seiner Mutter, die tatsächlich schon lange tot war.

Die Duschszene wurde lange vorbereitet. Sie dauert insgesamt etwa zwei Minuten (der tatsächliche Mord nur 45 Sekunden). Der Dreh nahm eine ganze Woche in Anspruch, was etwa einem Drittel der gesamten Drehzeit Janet Leighs entspricht.

Hitchcock entschied sich dafür, die Gewalt dieser Szene in vielen Einstellungen aufzulösen und nicht direkt zu zeigen. So sieht man nicht, wie das Messer in den Körper eindringt. Hitchcock erzählte später: „Ich hatte einen wundervollen, künstlichen Oberkörper zur Verfügung, aus dem das Blut spritzte, wenn man hineinstach. Aber ich habe ihn nicht gebraucht.“ Die meisten Einstellungen sind extreme Großaufnahmen auf Marion Cranes Körper, Norman Bates’ Hand oder den Duschkopf. Die Szene gilt als einer der furchterregendsten und brutalsten Momente der Filmgeschichte, obwohl sie nur sehr wenig Blut enthält. Janet Leigh trug beim Dreh einen Badeanzug aus Moleskin. Für die Nahaufnahmen oder Einstellungen von oben kam das Körperdouble Marli Renfro zum Einsatz. Anthony Perkins war überhaupt nicht an der Szene beteiligt, sondern befand sich zu dieser Zeit in New York, wo er sich auf ein Theaterstück vorbereitete.

Der Duschkopf, den man in einigen Einstellungen von unten sieht, war in Wirklichkeit ein Modell mit fast zwei Metern Durchmesser. Dieses erlaubte, die Wasserstrahlen an der Kamera vorbei zu richten (keine Tropfen auf dem Objektiv). Statt des im Farbfilm üblichen Kunstblutes verwendete Hitchcock Schokoladensirup der Marke Bosco, da dieser auf Schwarzweiß-Film am realistischsten wirkte. Das Geräusch der Messereinstiche wurde mit Hilfe einer türkischen Wassermelone erzeugt. Als besonders schwierig erwies sich die letzte Einstellung, in der Marions lebloser Körper am Boden liegt. Die Aufnahme musste mehrmals wiederholt werden, da Janet Leigh immer wieder Wasser ins Auge bekam und blinzeln musste.

Für die Duschszene war ursprünglich keine musikalische Untermalung geplant. Bernard Herrmann gelang es jedoch, Hitchcock umzustimmen und schrieb das stakkatohafte Streicherstück The Murder, das zu den bekanntesten Themen der Filmgeschichte zählt und später in unzähligen Filmen zitiert wurde. Hitchcock war davon so begeistert, dass er Herrmanns Gage verdoppelte.
Über die Jahre haben sich zahlreiche Mythen und Anekdoten um die legendäre Szene gebildet, die sich mittlerweile als falsch herausgestellt haben. So wurde beispielsweise lange Zeit behauptet, Hitchcock habe plötzlich eiskaltes Wasser durch die Dusche laufen lassen, um Janet Leighs Schrei möglichst realistisch klingen zu lassen. Ein anderes Gerücht besagt, dass Leigh bis zuletzt nichts vom Verlauf der Szene gewusst haben soll und völlig unvorbereitet war.

„Psycho“ war Hitchcocks kommerziell erfolgreichster Film: Bei Kosten von damalig 806 000 Dollar, spielte der Film weltweit 50 Millionen ein, 30 Millionen davon allein in den USA. Hitchcock selbst verdiente dabei 15 Millionen durch Gewinnbeteiligung, nach heutigem Wert 105 Millionen Dollar.

Nach „Der unsichtbare Dritte“ (1959) war „Die Vögel“ (1963) der letzte spektakuläre Film von Alfred Hitchcock. Melanie Daniels (gespielt von ‚Tippi’ Hedren), eine High Society-Frau, lernt in San Francisco den Anwalt Mitch Brenner kennen. Sie folgt ihm zu seinem Wohnort Bodega Bay. Schon kurz nach ihrer Ankunft häufen sich Vorfälle, die alle im Zusammenhang mit Vögeln stehen. Die Tiere verhalten sich ungewöhnlich aggressiv. Die Ereignisse steigern sich in Art und Umfang, die Vögel belagern und attackieren den Ort und die Menschen. Für Melanie und die Familie Brenner scheint es keinen Ausweg mehr zu geben.

Der Film verzichtet auf die Untermalung durch einen musikalischen Soundtrack im herkömmlichen Sinne. Stattdessen ließ ihn Hitchcock unter Aufsicht seines bevorzugten Komponisten Bernard Herrmann von dem deutschen Komponisten Oskar Sala auf dessen Trautonium mit Montagen elektronischer Vogelklänge und Geräuscheffekte unterlegen. Hitchcock kannte das nach seinem Erfinder Friedrich Trautwein benannte und als Vorläufer der heutigen Synthesizer geltende Instrument von einem früheren Besuch in Berlin. Gerade die Spannung, die der Film ohne Musik erzielt, macht ihn auch musikwissenschaftlich zu einem Meilenstein. Im Film ist keine einzige natürliche Vogelstimme zu hören.

Danach lief Hitchcock dem Erfolg hinterher: Das Psychodrama „Marnie“ (1964) wurde von der Kritik verrissen, ebenso die Agentenfilme „Der zerrissene Vorhang“ (1966), bei dem es zum Bruch mit seinem Komponisten Bernard Herrman kam, und „Topaz“ (1969), einem finanziellen und künstlerischen Desaster. Hitchcock kehrte dann noch mal kurz in seine alte Heimat England zurück und drehte dort den Thriller „Frenzy“ (1972) um die Jagd nach einem Frauenmörder. Hier blitzte noch einmal kurz sein Talent für solche Spannungsgeschichten auf. Nach einem Herzinfarkt seiner Frau Alma Reville versank er aber wieder in Müdigkeit und Untätigkeit. Die Crew war, wie schon bei den drei vorangehenden Produktionen, weitgehend auf sich allein gestellt.

 „Familiengrab“ (1976) war dann Hitchcocks letzter Film. Sein Genie als Regisseur ließ sich hier nur noch erahnen. Hitch war an mehreren Projekten gescheitert und schon sehr krank während der Dreharbeiten. Er hatte seine Energie verloren, kompensierte seine körperlichen Schmerzen zunehmend mit Alkohol und schlief, während der Aufnahmen, oft auf dem Regiestuhl ein. Seine Frau erlitt einen zweiten Schlaganfall. Am Morgen des 29. April 1980 starb Alfred Hitchcock im Alter von 81 Jahren in seinem Haus in Los Angeles an Nierenversagen. Sein Körper wurde eingeäschert, die Asche verstreut.
 

 

Joe Cool

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Antw:Filmfreak
« Antwort #46 am: 05. Feb. 2013, 11:26:53 »
Filmbesprechung zu „Zero Dark Thirty“

Nach längerer Zeit stelle ich mal wieder einen Film vor. Zero Dark Thirty ist ein Thriller, in dem es um die jahrelange Jagd mach dem Terroristen-Chef Osama Bin Laden geht. Der Film ist halbfiktional, d.h. Tatsachen und Fakten wurden hier in eine ausgedachte Geschichte verarbeitet. 

Die Handlung:
Die CIA-Spezialagentin Maya befasst sich ausschließlich mit der Verfolgung des Al-Quaida Chefs Osama Bin Laden. Jahr um Jahr verbringt sie in afghanischen Gefangenenlagern, ist bei brutalen Verhören anwesend, analysiert jeden Hinweis, jedes Gerücht, jede noch so kleine Spur. Aber Bin Laden ist ihr immer voraus, er ist wie ein Phantom. Nach vielen Jahren und ebenso vielen Misserfolgen stößt sie endlich auf einen Erfolgversprechenden Hinweis: Einen Mann, der für Osama Bin Laden als Kurier den Kontakt zur Außenwelt hält. Schließlich scheint auch das Versteck Bin Ladens gefunden: Ein Haus, in einer kleinen, pakistanischen Ortschaft, das wie eine Festung gesichert ist. Aber ist der Terrorchef wirklich dort? Diese letzte Sicherheit fehlt- und Mayas Vorgesetzte verlangen einen Beweis, bevor sie den entscheidenden Befehl zur Erstürmung des Hauses geben.

Wie ist der Film:
Um es gleich vorweg zu sagen: Zero Dark Thirty (der Titel bezieht sich auf den Zeitpunkt des Einsatzes gegen Bin Ladens Versteck, im Militärjargon „Zero Dark Thirty“, also Null Uhr Dreißig) ist ein anstrengender Film. Das gilt nicht nur für seine Überlänge von über zweieinhalb Stunden. Solche Filme schaut man am besten als DVD zuhause, vom bequemen Sofa, mit ausreichend Verpflegung und Getränken und einem kurzen Weg zur Toilette.

Schon zu Beginn muss man einige üble Folterszenen mit ansehen. Die CIA-Agentin steht kurz vor dem Brechreiz. Später antwortet sie dem Folteropfer Ammar, als der sie anfleht „Helfen Sie mir!“ „Helfen Sie sich selbst – in dem sie die Wahrheit sagen!“ Für Menschlichkeit ist in diesen amerikanischen Lagern einfach kein Platz. Es war die Zeit als, laut Präsident George W. Bush, die Nation „die Samthandschuhe ausgezogen hatte.“

Es wird auch viel geredet in diesem Film. Das werden manche nicht sehr spannend finden. Anders als in ähnlichen Filmen wie „Operation Kingdom“, Syriana“ oder „Green Zone“ wird die Geschichte nicht durch spektakuläre Schießereien oder Verfolgungsjagden angetrieben. Nur langsam und mühevoll setzt sich das Puzzle aus vagen Hinweisen, Gerüchten und Hörensagen zu der letztendlich Erfolgversprechenden Spur zusammen. Wenn dann aber Osamas Haus gefunden ist, wird der Film hochspannend. Denn die Washingtoner Bürokraten verweigern jedes handeln. Der Zuschauer beginnt nervös auf seinem Sitz hin und her zu rutschen. Er hat sich längst auf die Seite der Agentin Maya geschlagen. Sie hätte am liebsten „eine Bombe auf das Haus geworfen!“ Aber eine Spezial-Einheit der SEALs soll das Haus stürmen, wenn, ja wenn wirklich Osama Bin Laden dort wohnt! In der Besprechung, in der die Entscheidung für oder gegen eine Erstürmung des Hauses fallen soll, fragt der CIA-Direktor in die Runde der Abteilungsleiter, für wie wahrscheinlich sie die Anwesenheit Bin Ladens in dem Versteck halten. „50 Prozent.“ „60 Prozent.“ antworten die meisten. Maya sagt, ohne zu zögern „100 Prozent.“ Der Direktor grinst „Na, das ist ja eine bunte Arschfickerei hier!“

Die über zwanzigminütige Sequenz der Erstürmung des Hauses, im grünen Schimmer der Nachtsichtgeräte gefilmt, irritiert. Der Zuschauer kennt solche Szenen aus unzähligen anderen Filmen. Dort läuft immer alles präzise wie ein Uhrwerk ab, jeder Handgriff sitzt, jeder Soldat bewegt sich mit schlafwandlerischer  Sicherheit. Hier ist es anders: Sowohl der Zugang zu dem Gebäude, als auch jede Tür, stellt ein Hindernis dar, das erst überwunden werden muss. Natürlich sterben auch Zivilisten. Damit entlarvt der Film das Märchen vom „chirurgisch präzisen Eingriff“, mit dem solche Einsätze von Politikern gern bezeichnet werden, als Quatsch. Jedes Stockwerk muss erkämpft werden. Unfreiwillig komisch wird es, als die Soldaten dann vor dem Zimmer stehen, in dem Bin Laden vermutet wird: Einer der SEALs ruft leise in die Dunkelheit: „Osama! Osama!“ Gelächter im Zuschauerraum. Bin Laden in Person taucht in dem Film übrigens nicht auf- und das ist auch gut so.

Regisseurin Kathryn Bigelow hat das militärische Ambiente übrigens sehr präzise und authentisch getroffen. Auch die Schauspieler, allen voran Jessica Chastain als Maya, liefern gute Leistungen. Dem Film räume ich deshalb sehr gute OSCAR-Chancen ein.
Wen die Thematik interessiert, sollte vielleicht auf die DVD-Veröffentlichung warten- es lohnt sich. Zero Dark Thirty ist zwar ein anstrengender, aber auch spannender und unterhaltsamer Film. An einer Stelle sagt der CIA-Agent Dan, der im Lager die Verhöre leitet: „Ich bin bald weg hier. Letztendlich habe ich ein paar hundert nackte Männer zuviel gesehen!“ Zynisch, wenn man der jenige ist, der den Gefangenen die Kleider vom Leibe reißt.

Zero Dark Thirty, USA 2012, Farbe, 156 Min., Regie: Kathryn Bigelow, Darsteller: Jessica Chastain (Maya), Jason Clarke (Dan), Kyle Chandler (Joseph Bradley), Harold Perrineau (Jack), James Gandolfini (CIA Direktor) uva.

Joe Cool

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Antw:Filmfreak
« Antwort #47 am: 07. Feb. 2013, 13:47:09 »
…Und schon kommt der zweite Streich: Eine Kritik zu “Django Unchained“ von Quentin Tarantino.

Die Handlung: Der deutschstämmige Dr King Schultz befreit den schwarzen Sklaven Django und erklärt ihm das er Kopfgeldjäger sei. Wenn Django für ihn eine Bande von Räubern identifizieren würde, wäre er frei. Der überraschte Django willigt ein. Auf dem Weg zu der Plantage, auf der sich die gesuchte Bande versteckt, sammelt Schultz noch ein paar andere Verbrecher ein- selbstverständlich alle tot. Django erzählt Schultz von seiner großen Liebe Broomhilda, aufgewachsen unter einer deutschen Familie. Schultz ist erfreut und bietet Django eine Partnerschaft an. Zusammen schmieden sie einen Plan, Broomhilda, die mittlerweile Sklavin auf der Plantage des gemeinen Calvin Candie ist, zu befreien. Django erweist sich als blitzschneller und präziser Schütze mit Colt und Gewehr. Sie treten an Calvin Candie heran, unter dem Vorwand, Sklaven für brutale „Mandingo-Kämpfe“ kaufen zu wollen. Schultz bietet einen absurd hohen Preis, auf den der gierige Candie auch anspringt. Auf der Plantage „Candyland“ angekommen, geraten sie sofort ins Visier von Candies verschlagenen Dieners Stephen. Er durchschaut die beiden und warnt Candie. Mit Gewalt zwingt er Schultz, sein Geld herauszugeben. Als Schultz und Django zusammen mit der nun „rechtmäßig“ gekauften Broomhilda das Haus verlassen wollen, eskaliert die Situation. Es kommt zu einer wilden Schießerei, bei der Schultz und Candie getötet werden. Django nimmt man gefangen. Er soll an eine Minen-Gesellschaft verkauft werden, wo er sich zu Tode schuften soll. Auf dem Weg dorthin gelingt es ihm zu entkommen. Wie ein Rachegott fällt er nun über „Candyland“ her, erschießt alle, die noch übrig sind – außer Stephen. Den sprengt er zusammen mit dem Haus in die Luft. Django und Broomhilda reiten in die Freiheit.

Was ist zum Film zu sagen:

Tarantino is back! Diesmal hat er sich das Genre des Italo-Westerns vorgeknöpft. Er lässt sich viel Zeit, um diese düstere Geschichte um Sklaverei, Rassismus und Rache aufzubauen. Und er spart wie immer nicht mit drastischen Bildern. Wenn jemand erschossen wird, splattert das Blut in alle Richtungen, als sei der Getroffene nicht von einer Kugel, sondern von einer Rakete zerfetzt worden! Auch ein paar superbe Schüsse in männliche Genitalien gibt es. Aber das kennen Tarantino-Fans ja schon.
Tarantino beweist sich auch wieder als Kenner der Materie. Nicht aufzuzählen sind auch hier wieder all die Querverweise, Verbeugungen und Zitate, die er in den Film eingebaut hat. Das fängt bei der Besetzung an, die viele Namen nennt, die man aus Filmen der 1970er und 80er Jahre kennt, z. B. Don Johnson, Robert Carradine, Don Stroud oder Bruce Dern. Der Rollenname „Broomhilda von Shaft“ ist natürlich eine Hommage an die „Shaft“ Actionfilme, in denen Richard Roundtree den schwarzen Superdetektiv spielte. Tarantino witzelte, Broomhilda sei die Ur Ur Ur-Großmutter von John Shaft. Auch bei der Filmmusik bedient sich Tarantino mal hier mal dort: Immer wieder Ennio Morricone, dann Riz Ortolani und Luis Bacalovs „Django Theme Song“ aus Sergio Corbuccis Original von 1966 darf natürlich auch nicht fehlen. Auch „Django“-Darsteller Franco Nero hat einen Gastauftritt. An der Bar auf „Candyland“ unterhält er sich mit Jamie Foxx. Der buchstabiert seinen Namen „D-J-A-N-G-O das D wird nicht gesprochen.“ „Ich weiß!“ antwortet Nero.
Die Titelrolle hatte Tarantino ursprünglich für Will Smith geschrieben, der sie jedoch ablehnte. Nach dem Flop der Westernkomödie „Wild Wild West“ (1999, gewann damals 5 „Goldene Himbeeren“ u.a. als schlechtester Film des Jahres) hatte er an Western wohl keine guten Erinnerungen. Sein Urteilsvermögen war schon damals wohl nicht das Beste: Für „Wild Wild West“ lehnte er die Hauptrolle in „Matrix“ ab.
Wie auch immer- Jamie Foxx ersetzt ihn großartig. Und auch Christoph Waltz, der als „King Schultz“ seiner Manier zu gestochen scharfen Formulierungen freien lauf lassen kann, ist ein Gewinn und steuert damit geradewegs auf seinen zweiten OSCAR zu. Für Leonardo DiCaprio ist dieser Film eine Premiere. Er darf zum ersten Mal einen Schurken spielen. Und das tut er realistisch gut: Als er in der Salon-Szene King Schultz und Django als Schwindler enttarnt, zerbrach er ein Glas in der Hand. Ganz Profi, unterbrach er die Szene nicht und spielte mit blutender Hand  weiter. Tarantino war beeindruckt und verwendete die Szene im fertigen Film. Es ist also ein Film, der einen direkt ins Kino zwingt oder als DVD zum Kauf verpflichtet. Daumen hoch!   

Django Unchained, USA 2012 165 Min., Regie: Quentin Tarantino, Darsteller: Jamie Foxx (Django Freeman), Christoph Waltz (Dr. King Schultz), Kerry Washington (Broomhilda von Shaft), Leonardo DiCaprio (Calvin Candie), Samuel L. Jackson (Stephen), James Remar (Butch Pootch/Ace Speck), Walton Goggins (Billy Chrash), Don Johnson (Big Daddy), James Russo (Dicky Speck), Franco Nero (Amerigo Vessepi), Don Stroud (Sheriff Bill Sharp), Bruce Dern (Old Man Carrucan), Robert Carradine (Tracker), Michael Parks (The LeQuint Dickey Mining Co. Employee) uva.

Matt Broetchen

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« Antwort #48 am: 07. Feb. 2013, 14:36:58 »
Zu Zero Dark Thirty, streckenweise etwas langatmig, aber gerade der militärische Teil (die Erstürmung des Hauses) ist sehr gut umgesetzt. Ich habe für den Film zwei anläufe gebraucht, bereue aber nichts.

Zu Django unchained, wenn ich auch der Person Tarantino nach Inglouriuos Bastards kritisch gegenüber stand, hat er sich mit seinem neuen Film selbstübertroffen. Ein Film im Stil der 70er Jahre Western, hochkarätig besetzt und trotz seiner fast drei Stunden Länge kein bisschen langweilig. Sehr überzeugend fand ich Christoph Walz als Dr. King Schulz. Ich habe den Film jetzt 5 mal gesehen und werde ihn ganz sicher noch öfter schauen
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« Antwort #49 am: 07. Feb. 2013, 15:41:31 »
Wer die Jagd auf Osama bin Laden etwas actionreicher aus der Sicht des Sealteams sehen möchte, das ihn gesucht und vernichtet hat (search & destroy), dem empfehle ich "Code Name Geronimo". Der Film wirkt zwar streckenweise wie ein Werbevideo für die US Streitkräfte ist aber wie ich finde, sehr gut gemacht. Den Film gibt es inzwischen im Videoverleih.
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Joe Cool

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« Antwort #50 am: 14. Feb. 2013, 10:00:46 »
So, alle mal aufgepasst! Jetzt kommt die Filmfrage des Tages: Welcher berühmte Regisseur spielte die Rolle des 'Claude Lacombe' in Steven Spielbergs "Unheimliche Begegnung der dritten Art"?

Wer mir heute noch die richtige Antwort schreibt, gewinnt drei Kaffeemarken!

Helluo Librorum

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« Antwort #51 am: 14. Feb. 2013, 11:04:50 »
So, alle mal aufgepasst! Jetzt kommt die Filmfrage des Tages: Welcher berühmte Regisseur spielte die Rolle des 'Claude Lacombe' in Steven Spielbergs "Unheimliche Begegnung der dritten Art"?

Wer mir heute noch die richtige Antwort schreibt, gewinnt drei Kaffeemarken!

François Truffaut  8)

Ich trinke keinen Kaffee und spende meine Marken daher meinem Kollegen Harald.

(Falls ich der Gewinner bin)

 :D
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Joe Cool

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« Antwort #52 am: 14. Feb. 2013, 11:25:09 »
Richtig!!! Glückwunsch an den Gewinner!
Deine Kaffeemarken werden an Harald weitergeleitet ...

Morgen gibt's dann eine neue Frage ...
« Letzte Änderung: 14. Feb. 2013, 12:47:51 von Joe Cool »

Helluo Librorum

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« Antwort #53 am: 14. Feb. 2013, 11:31:05 »
Richtig!!! Glückwunsch an den Gewinner!
Deine Kaffeemarken werden an Harald weitergeleitet ...

Morgen gibt's dann einen neue Frage ...

Danke!

Harald freut sich schon...
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Joe Cool

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« Antwort #54 am: 15. Feb. 2013, 08:38:00 »
Die Filmfrage des Tages: Heute müsst ihr besonders schnell sein, da ich nur bis 11.30 Uhr da bin!

Frage: Ein legendärer Polizei-Film, in dem 'Popeye' mitspielt- aber nicht der Seemann! Der Originaltitel gibt einen Hinweis nach Frankreich, der deutsche dagegen nach New York. Der Hauptdarsteller trainierte so besessen mit der Waffe, das er irgendwann bereit war, auf alles zu schießen, was sich bewegt! Wie heißt dieser Film? Wie heißt der Hauptdarsteller, der dafür einen OSCAR bekam? ;) ??? ::)

Es gibt, wie immer, drei Kaffeemarken zu gewinnen!

Helluo Librorum

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« Antwort #55 am: 15. Feb. 2013, 08:58:01 »
Die Filmfrage des Tages: Heute müsst ihr besonders schnell sein, da ich nur bis 11.30 Uhr da bin!

Frage: Ein legendärer Polizei-Film, in dem 'Popeye' mitspielt- aber nicht der Seemann! Der Originaltitel gibt einen Hinweis nach Frankreich, der deutsche dagegen nach New York. Der Hauptdarsteller trainierte so besessen mit der Waffe, das er irgendwann bereit war, auf alles zu schießen, was sich bewegt! Wie heißt dieser Film? Wie heißt der Hauptdarsteller, der dafür einen OSCAR bekam? ;) ??? ::)

Es gibt, wie immer, drei Kaffeemarken zu gewinnen!

Brennpunkt Brooklyn (The French Connection)
Gene Hackman

Sorry...

 ;D

P.S.: The same procedere as yesterday, please!

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Joe Cool

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« Antwort #56 am: 15. Feb. 2013, 09:14:19 »
Richtig!! Glückwunsch an den Gewinner!!

Der Gewinn wird entsprechend zugestellt.

Harrison

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Antw:Filmfreak
« Antwort #57 am: 15. Feb. 2013, 09:41:40 »
Jetzt stelle ich auch mal ne Filmfrage:
Im  Film "Das Leben ist ein Spiel" von Claude Chabrol geht die Hauptdarstellerin
(Isabelle Huppert) regelmäßig im Casino  Roulette spielen.
Sie setzt dabei aber nicht wie viele auf Rot oder Schwarz sondern auf......
Die Gewinnchancen sind wesentlich geringer, trotzdem hat sie Erfolg...
Worauf setzte Isabelle?

Joe Cool

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Antw:Filmfreak
« Antwort #58 am: 04. Mär. 2013, 09:10:42 »
So, nachdem die OSCARS ja nun alle vergeben sind, möchte ich hier - wie auch schon letztes Jahr - die 'Preisträger' der RAZZIES nachreichen. Die bekommen alljährlich die sog. "Goldene Himbeere" für die SCHLECHTESTEN LEISTUNGEN im Film verliehen! Die Verleihung findet traditionell einen Tag VOR der OSCAR-Verleihung statt. Genauso traditionell erscheint in der Regel KEINER der Preisträger um seinen Preis entgegenzunehmen. Ausnahmen waren bisher nur Halle Berry (für ihre miese Performance bei "Catwoman") und Sandra Bullock (für ihr hysterisches Gezappel in "All about Steve"). Hier der Bericht:

Goldene Himbeere
And the Anti-Oscar goes to... Twilight

Stell dir vor es ist Preisverleihung und niemand geht hin. Bei der Goldenen Himbeere ist das nichts Außergewöhnliches, schließlich gilt die Veranstaltung als Negativ-Oscar. Geehrt wurde die Vampir-Teenie-Saga Twilight - mit gleich sieben Trophäen.
Spott für Hollywoods schlechteste Filme: Einen Tag vor der Oscar-Gala hat das "Twilight"-Finale sieben Goldene Himbeeren erhalten, darunter die für den schlechtesten Film.
Nicht nur der Film wurde mit dem Anti-Oscar ausgezeichnet: Twilight-Darstellerin Kristen Stewart bekam die Goldenen Himbeere als übelste Hauptdarstellerin, Taylor Lautner für seine Nebenrolle in "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht - Teil 2". Abgestraft wurde auch der Regisseur der Twilight-Saga, Bill Condon.
Schauspieler Adam Sandler ist bei der Verleihung der "Goldenen Himbeere" beinahe schon ein Dauerpreisträger. Der Komiker wurde zum zweiten Mal zum schlechtesten Hauptdarsteller gekürt, diesmal für seinen Kinoflop "Der Chaos-Dad".
Die Nebenrolle-Himbeere bekam Sängerin Rihanna für ihren ersten Filmauftritt in dem Science-Fiction-Spektakel "Battleship".
Verkündet wurden die Schmähpreise am Samstagabend im Frühstücksraum eines Hotels in Hollywood, nicht weit entfernt vom Dolby-Theatre, wo in der Nacht zum Montag die Oscars vergeben werden. Etwa 100 Juroren waren erschienen, aber die Nominierten blieben wie meist fern.
Dass die Stars sich den Preis persönlich abholen, kommt nur selten vor. "Catwoman" Halle Berry hatte sich 2005 lachend zur schlechtesten Schauspielerin küren lassen. Sandra Bullock trat 2010 unter lautem Applaus auf die Bühne, um Spott für ihre Rolle in der Komödie "Verrückt nach Steve" einzustecken.
Die "Razzies" (kurz für Raspberry, auf Deutsch Himbeere) wurden 1980 von dem Cineasten John Wilson als Gegenstück zur glanzvollen Oscar-Verleihung ins Leben gerufen. Dem Verband gehören knapp 700 Filmkritiker und Kinofans an.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/kultur/goldene-himbeere-and-the-anti-oscar-goes-to-twilight-1.1607975

Joe Cool

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Antw:Filmfreak
« Antwort #59 am: 26. Mär. 2013, 10:35:57 »
Hier ein paar News zum nächsten Teil von Peter Jacksons "Hobbit"-Trilogie. Der zweite Teil wird den Titel "Smaugs Einöde" tragen. Da die DVD von "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" in den USA bereits veröffentlicht wurde, gab der Regisseur anlässlich dieses Events eine exclusive Fan-Audition im Internet. Er führte dabei persönlich durch die Stone-Street Studios und beantwortete Fragen der Fans.
Hier ein Bericht der Internet-Seite Filmstarts.de. Auf der Seite (Link dazu am Ende des Berichts!) kann man auch Fotos der Dreharbeiten und Entwurfsskizzen der Sets sehen.

Während die DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung von „Eine unerwartete Reise“ hierzulande noch bevorsteht (am 19. April ist es soweit), ist Peter Jacksons „Der Hobbit“-Auftakt in den USA bereits erschienen. Und wer sich rechtzeitig eine der begehrten Scheiben gesichert hat, fand in der Hülle auch einen Code, der zur Teilnahme an einem ganz besonderen Online-Event berechtigte: einem live Sneak  Peak, in dem Regisseur Peter Jackson gestern Abend neue Bilder und Szenen aus dem zweiten „Der Hobbit“-Film „Smaugs Einöde“ präsentierte und zudem Fragen der teilnehmenden Fans beantwortete.
Die FILMSTARTS-Redaktion hat sich dieses Mittelerde-Schmankerl natürlich nicht entgehen lassen und fasst die wichtigsten News und Eindrücke des Events für euch kurz und knackig zusammen:
- Als Teil einer Führung durch die Stone Street Studios wurde im Previsualisation Department ein Computermodell des Drachens Smaug vorgestellt. Während das noch gefährlich an die Kreaturen aus „Drachenzähmen leicht gemacht“ erinnerte, vermittelte die anschließend vorgeführte Bewegungsstudie schon einen besseren Eindruck von dem, was uns im fertigen Film erwarten wird. Peter Jacksons eigene Einschätzung: „Der sieht aus wie ein T-Rex mit Flügeln!"
 
- Im Schnittraum konnten die Fans dem Regisseur und seinem Cutter beim Schnitt einer Szene über die Schulter schauen. Zu sehen waren verschiedene Versionen einer Sequenz, die die (stark mitgenommen aussehenden) Zwerge beim Erreichen der Seestadt zeigt. Bilbo jammert rum, dass er das Auenland niemals hätte verlassen sollen und zitiert das Hobbit-Sprichwort: „Wage dich nie gen Osten!"
 
- Frage: Welche Landschaften östlich des Nebelgebirges wird es in „Smaugs Einöde“ zu sehen geben, die in der „Herr der Ringe“-Trilogie noch nicht vorkamen?
Antwort:  Der Düsterwald und Dol Guldur werden eine Rolle spielen, wobei die auch schon im ersten „Herr der Ringe“-Teil kurz vorkamen. Ganz neu dazu kommen hingegen die Seestadt Esgaroth und die Hallen des Elbenkönigs Thranduil. Ein paar Konzeptbilder dazu könnt ihr am Ende des Specials sehen! 

- Frage an Peter Jackson: Was ist das beste unwahre Gerücht, dass du über dich gehört hast?
Antwort: Es gab einen Zeitungsbericht, laut dem Jackson mit seiner Familie aufs offene Meer ziehen wolle, um keine Steuern mehr zahlen zu müssen! 

- Frage: Was sind die speziellen Herausforderungen bei einem Mittelfilm aus einer Trilogie?
Jacksons Antwort: „Der Vorteil ist, dass man mehrere Handlungsstränge parallel laufen lassen und so mehr Figuren folgen kann, was zum Beispiel auch das Auftreten eines Charakters wie Legolas überhaupt erst ermöglicht.“

- Die während des Events gezeigten Ausschnitte zeigten einige neue Gesichter:
--> Lee Pace als Elbenkönig Thranduil auf einem gewaltigen Thron aus Elchgeweihen
--> Evangeline Lilly als Tauriel, Mitglied der Waldland-Garde und damit Leibwächterin Thranduils
--> Luke Evans als Bard, der Bogenschütze, der wie Robin Hood in einer Grauzone zwischen Gut und Böse agiert
--> Stephen Fry als Meister von Seestadt, der in dieser Rolle Orlando Bloom Konkurrenz als Frauenschwarm machen könnte.
 
 
- Für den Bruchteil eines Augenblicks ist außerdem ein schwarzer Bär zu sehen… vielleicht das erste Bild von Beorn dem Pelzwechsler? 
- Peter Jackson verriet seine Lieblingswaffe: Es ist Herugrim, das Schwert von Rohan's König Theoden 
- Es wird im Film wie auch in den Büchern einen Unterschied zwischen den Elben der Sindar (Legolas & Co.) und den Avari im Düsterwald geben.
- Als Jackson auf die Frage, ob der Nekromant auch im zweiten Teil noch eine Rolle spielt, mit einem schlichten „Ja.“ antwortet, kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. In Dol Guldur könnten uns also noch einige Überraschungen erwarten!
- Ein Trailer zum zweiten Teil wurde noch nicht gezeigt, der wird erst im Sommer erscheinen. Dafür gab es aber eine einzelne, schon komplett fertige Szene zu sehen: Gandalf erkundet in den Kaltfelsen die aufgebrochene Gruft des Hexenkönigs von Angmar. Als Radagast eintrifft, lässt Gandalf ihn wissen, dass dieser Ort  für einen namenlosen Diener des Bösen erbaut wurde – einem von neun!
Radagast fragt, wer in einen so düsteren Ort einbrechen würde, worauf Gandalf entgegnet, dass dieser Ort von Innen aufgebrochen wurde! Und als er den Abgrund der Gruft mit seinem Stab erhellt, werden noch weitere aufgebrochene Grüfte sichtbar. *Gänsehaut*
- Der Moment in „Smaugs Einöde“, auf den sich Peter Jackson am meisten freut, ist die Begegnung Bilbos mit Smaug. Der Regisseur verspricht eine „ikonische Szene“!
 
-   Und das Beste zum Schluss: Auch zu „Smaugs Einöde“ wird es definitiv wieder Produktions-Videoblogs geben – yeeees!

Quelle: http://www.filmstarts.de/specials/1359.html