Autor Thema: Siegel: Was steckt dahinter? (3)  (Gelesen 1528 mal)

Joe Cool

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Siegel: Was steckt dahinter? (3)
« am: 14. Aug. 2012, 14:13:04 »
Information > markt > Sendung vom 13. August 2012

Dritte und letzte Folge der Hitliste zu Siegeln und Labels auf Verpackungen, die dem Verbraucher viel versprechen, de facto aber wenig halten.
In dieser Folge geht es um die Plätze zwei und eins der sieben Label, Schriftzüge und Siegel, die man nicht braucht: „delphinfreundlich“ und die DLG-Prämierung.

„Delphinfreundlich“
Immer wieder werden auch Delphine Opfer des Thunfischfangs: Sie geraten in die Netze, hängen fest, ertrinken und werden dann von den Fischern zurück ins Meer geworfen. Und das Papier auf Thunfischverpackungen ist offenbar geduldig: „Viele von diesen delphinfreundlichen Logos sind ungeschützte Kennzeichen, das heißt, jedes Unternehmen kann sie sich beliebig auf die Verpackung schreiben“, meint Iris Menn von Greenpeace.

Den verlässlichsten Delphinschutz liefert für Greenpeace das Siegel „SAFE“, unterstützt von der Gesellschaft zur Rettung der Delphine. Aber auch dieses Siegel hat Schwächen: „Es ist ausschließlich auf die Delphine fokussiert und sagt nichts über die Nachhaltigkeit des Thunfischfangs aus“, sagt Iris Menn.

Mit anderen Worten: Es sagt nichts darüber aus, ob womöglich aus überfischten Beständen gefischt wurde oder welcher andere Beifang in den Netzen sein Ende fand. Viele Lücken, viele Fragen also bei derartigen Kennzeichnungen.

DLG – Prämierung (Siehe auch den Artikel: „DLG – Qualitätssiegel: Fragwürdige Prämierung“)
Es ist kaum ein Einkauf denkbar, bei dem man nicht auf das Siegel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, kurz DLG, stößt. Vergeben wird es für verschiedene Produkte in Gold, Silber und Bronze. Beurteilt wird hauptsächlich die Sensorik der Produkte, also der Geruch, der Geschmack und wie es sich anfühlt.

Professor Christoph Wegmann ist Experte für Lebensmittelmarketing. Zur DLG – Prämierung meint er: „Es sagt nicht, dass es besonders gesund ist, dass es besser ist als andere Produkte. Es sagt nichts über die Inhaltsstoffe.“

Im Jahr 2011 erhielten 92 Prozent der eingereichten Produkte eine Prämierung. Während die DLG sich übrigens unabhängig nennt, kritisieren viele Experten eine zu große Nähe zur Lebensmittelindustrie.

URL: http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitraege/2012/0813/02_siegel.jsp

Autorin: Caroline Hoffmann