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Lesetipp: Soziale Aktivierung von Arbeitslosen?

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Redakteur:
Carolin Freier

Soziale Aktivierung von Arbeitslosen?
Praktiken und Deutungen eines neuen Arbeitsmarktinstruments

PDF, 262 Seiten, 2016

"Eine sehr interessante Exploration der Fragestellung."

https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/86/32/b4/oa9783839435489j3vw5LcSllQgh.pdf

Heusinger:
Mir fällt auf, dass mir das Wort "Aktivierung" im Sinne von "Aktivierung von Fähigkeiten in einem sozialen Raum" oder auch "Aktivierung von schlummernden Potentialen" ganz gut gefällt. Mir sträuben sich allerdings die Nackenhaare, wenn es heißt, dass Arbeitslose aktiviert werden sollen.

Redakteur:

Begriffe kommen oft sperrig daher und sie prägen unserer Denken.
Der Begriff "Aktivierung" stammt hier aus dem SGB-Jargon und
der Forschung. Er beschreibt sachlich-logische Prozesse.
Es geht um politisch-rechtliche, bzw. institutionelle Prozesse.
Emotionslos, wenn Du so willst. Dass dann entsprechend über
die Menschen als "Prozessgut" gedacht wird ist durchaus denkbar.
Viele Betroffene erahren das so.

Man meint es wohl irgendwie gut - zumindest für die Seite der Prozessgestalter.
Sie sind die Bestimmer. Eine andere Sicht entwickelt sich nur langsam.


Welchen Begriff schlägst Du vor, der massentauglich ist (SGB-Bürokratie)
und gleichzeitig soziale (vielleicht sogar menschliche) Wertschätzung
friktionslos transportiert?


Redakteur:
Wie wäre es, um im weiteren Sinne im Jargon zu bleiben,
"das Leben der Langzeitarbeitslosen 'dekommodieren'"?

Heusinger:
Wenn schon, dann muss es "dekommodifizieren" heißen.
Wer hat das gesagt oder warum wirfst du jetzt den Begriff rein?
Bedeuten tut er, vom Arbeitsmarkt abkoppeln. Verstehen tut das aber nur jemand mit Latein- oder Englischkenntnissen.

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