Modellbau-Werkstatt für Kinder kommt gut anDa ich mich seit geraumer Zeit mit dem Kinder und Jugendforum beschäftige, hab ich mal geschaut was es für Angebote in diesem Bereich gibt. Bei meinen Recherchen bin ich auf diesen Artikel in der HAZ gestoßen. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen mir das Modellbauprojekt persönlich anzuschauen und darüber zu berichten. Ich möchte euch hier erstmal darauf aufmerksam machen, in absehbarer Zeit folgt ein Bericht von mir zu dem Thema.
Im Gemeindehaus der St.-Marien-Kirche in Hainholz wird Modellbau für Kinder angeboten. Das Projekt, das Jungen und Mädchen Alternativen zum Fernseher und Computer aufzeigen will, wird vom Bezirksrat Nord unterstützt.
„Das ist ’ne Dolly, und da mach ich jetzt ein Feuerwehrboot draus“, erklärt André stolz und dreht sein Werk hin und her. Der Elfjährige sitzt wie fast jeden Dienstagnachmittag im Keller des Gemeindehauses der Hainhölzer St.-Marien-Kirche und bastelt. Derzeit hat André eine „Dolly“ in Arbeit. Das ist ein Boot, aus dem man je nach Vorliebe einen Hafenschlepper, ein Polizeiboot oder eben ein Feuerwehrboot machen kann. André ist eines von bis zu zwölf Kindern, die immer dienstags von 15 bis 17.30 Uhr im Gemeindehaus an Modellen bauen.
Angeleitet werden sie dabei von Thomas Grote, Vertreter der Piraten im Bezirksrat Nord, und Werkstattleiter Torsten Seekircher, der auch Bürgervertreter in der Sanierungskommission ist. „Gerade in Hainholz ist es wichtig, dass wir Modellbau anbieten“, sagt Grote. Er ist von Beruf Elektriker und kann den Kindern viele handwerkliche Details zeigen. „Modellbau ist teuer, und das können sich manche Eltern gar nicht leisten.“ Dank des Bezirksrats, der die Werkstatt schon mehrfach finanziell unterstützt hat und der Modellbaufirmen Graupner und Robbe, die das Projekt mit diversen Modellbaukästen und Fernsteuerungen subventionieren, können die Hainhölzer Kinder trotzdem dieses Hobby pflegen. Grote freut sich darüber, dass er sie auf diese Weise davon abhalten kann, zu viel Zeit vor dem Computer oder dem Fernseher zu verbringen. Außerdem lernen die Kinder seiner Ansicht nach in der Modellbau-Werkstatt diverse handwerkliche Fähigkeiten, die ihnen später bei der Berufswahl nützlich sein können.
„Ich kann noch nicht löten, aber schleifen kann ich schon“, berichtet Marvin. Der Zehnjährige gehört zur Gruppe der „Holzwürmer“, die derzeit noch mit Holz arbeiten. „Jeder hier hat sogar sein eigenes Fach“, sagt Marvin und zeigt auf ein Regal mit verschiedenfarbigen Holzladen. Justin kann schon löten. „Ist nicht so schwer - nur wenn man zu lange lötet, geht die Elektronik kaputt“, erklärt der 13-Jährige. „Unsere Boote fahren alle mit Elektromotor, weil Benzin so teuer ist.“ Marlon ist mit seinen neun Jahren der Jüngste in der Gruppe. Er sitzt ungeduldig vor den Teilen eines kleinen hölzernen Hafenschleppers und wartet darauf, dass der Holzleim abbindet. Gerade hat er Seitenteile und Bootsboden durch Leimklemmen aneinander gedrückt. Auch Geduld lernen die Kinder in dieser Werkstatt.
Vor drei Jahren haben die kleinen Baumeister in der Modellbauwerkstatt zunächst mit dem Bau von Flugzeugen begonnen. In einer zweiten Phase beschäftigten sie sich mit Elektroautos und nun seit einiger Zeit mit Booten. Im Frühjahr haben sie auch schon Nistkästen aus Holz gebaut und sie in der grünen Mitte in Hainholz bei den Kleingärten aufgehängt. „Im nächsten Frühjahr werden wir den Nistkastenbau wieder aufnehmen und die alten Kästen reinigen und reparieren“, sagt Grote.
Nick ist mit der Verfeinerung seines Bootsmodells „Katja“ bald fertig und klebt auf den Bug Folie in Flammenform. „Sonst würde es nicht so cool aussehen“, erklärt der 14-Jährige begeistert. Justin freut sich schon darauf, wenn alle ihre Boote fertig haben. „Dann fahren wir ans Steinhuder Meer und lassen sie fahren.“ Grote schmunzelt und sagt: „Der Maschteich tut es auch.“
Karin Vera Schmidt
(
http://www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/Nord/Modellbau-Werkstatt-fuer-Kinder-kommt-gut-an)