@morfois43, Danke für deinen Kommentar nun zu den Inhalten.
Die Überschrift kam nicht von mir, sondern entstammt dem Artikel von www.spiegel-online.de. Hinweis: Da die 'Bild'-Zeitung nicht journalistisch ist, hat sie auch kein "journalistisches Niveau"
Muss man diese Überschrift denn dann zwingen übernehmen? Und warum hat der Springer Verlag ein College wo man Journalismus studieren kann? *merkwürdig* Aber tut auch nicht weiter zur Sache.
Ich finde auch den Gedankengang seltsam, wohin die Polizistin alternativ hätte schießen können. Sie hätte ja auch ein nicht tödliches Mittel zur Gefahrenabwehr wählen können.
Der Gedankengang kam von einem anderen User, den ich dann nur aufgegriffen habe. Wir diskutieren hier ja über den Vorfall und Sinn und Zweck einer Disksussion ist es ja zu einem Ergebnis zu kommen und man sich über die Gedankengänge austauscht.
Was ich auch vermisse, ist die Überlegung, warum die Situation so hat eskalieren können.
Find ich gut, deswegen diskutieren wir hier ja. Dazu am Ende meines Posts dann mehr.
Ich habe selbst mehrfach erlebt, das Ausländer von Mitarbeitern eines JC herablassender u. schlechter behandelt wurden, als deutsche "Kunden".
Dazu kann ich nur sagen, dass ich selbst etliche Fälle erlebt habe und immer wieder aufs Neue erlebe, wo Ausländer einen Deutschen wie Dreck behandeln. Oder aber spezielle im JC sogar gegenüber Deutschen bevorzugt behandelt wurden. Das sind persönlich Wahrnehmungen und Empfindungen. Und ich finde die Staatsangehörigkeit spielt hier keine Rolle. Ich sehe da nur 4 Menschen involviert.
Ich habe den Vergleich mit dem Attentäter von Toulouse gewählt, weil er gerade aktuell war und, wie ich finde, die ungleiche Herangehensweise von Sicherheitskräften schön darstellt. Über zweihundert Polizisten versuchten in Toulouse den mutmaßlichen Mörder lebend zu fangen (was nicht gelang, aber man hatte es versucht!), während in diesem Frankfurter JC gleich zur Pistole gegriffen wurde.
Die Handlungen von Sicherheitskräften unterschiedlicher Nationen zu vergleichen gestaltet sich in sofern schwierig, da sie auf verschiedenen Gesetzesgrundlagen agieren. Ich kann nur mutmaßen warum in Frankreich so reagiert wurde. Vlt. um den Attentäter öffentlich zur Schau zur stellen, um an Hintergrundinformationen zu kommen, um Medienwirksam den Hinterbliebenden das Warum und Wieso zu erklären, aus politischem Kalkül? Ich kann es dir nicht sagen. Ich hätte in dem Fall nur vollstes Verständnis gehabt, wenn sie sich erst garnicht die Mühe gemacht hätten ihn lebend zu schnappen.
Ein "ebenbürtiges Echo" ist in diesem Fall auch falsch. Es geht hier ja, wie gesagt um die Verhältnismäßigkeit. Der Einsatz von Pfefferspray oder Schlagstock wäre möglich gewesen- wurde aber gar nicht in Betracht gezogen.
Da gebe ich dir Recht. Die Schusswaffe zu ziehen wäre hier, aus meiner körperlich überlegenen Sicht, nicht Verhältnismäßig. Dazu aber auch am Ende des Posts mehr.
Ich kenne all die Filme, von Clint Eastwood ("Make my Day, Creep!"), über Charles Bronson ("Ein Mann sieht rot"), bis "Der blutige Pfad Gottes" in und auswendig. Aber hier ist nun mal nicht Amerika.
Es gab auch kein "Handgemenge"- die Polizistin war mehrere Meter entfernt.
"Dein Arsch, oder mein Arsch" sagt vielleicht der richtige Chuck Norris. Aber verwechsle bitte nicht die Realität mit "Missing in Action"! Der gute, alte Chucky hätte in seinen Filmen auch keine Frau mit Messer mit dem Maschinengewehr über den Haufen geballert. Höchstens ein dutzend Vietcong...
Tja.. schön das du diese Filme auswendig kennst. Ich hab sie auch schon mehrmals geschaut. Frage mich aber was diese Filme mit der Realität zu tun haben??? Ich war im Kriegsgebiet im Einsatz, ich weiß wie es ist wenn einem die Kugeln um den Kopf fliegen! Ich halte dich zwar für intelligent genug um zu wissen, dass es nicht realistisch ist, was Hollywood einem vorgaukelt, aber ich sag es dir gerne nochmal: Fernsehen / Kino ist nicht die Realität.
Selbstverständlich gab es ein Handgemenge. Wie sonst, sollte die Frau in der Lage sein den Polizisten mit dem Steakmesser am Arm zu verletzen? Es wird also ein Handgemenge gegeben haben, es wird rumgeschrien worden sein. Warnungen und Drohungen. WIe groß ist so ein Büro im JC? Wieviele Meter stand die Polizistin wohl entfernt. Da das garantiert kein Großraumbüro war und die Polizistin sich immer so zu positionieren hat, dass sie jederzeit ihren Kollegen decken / helfen kann, wird sie maximal 2 Meter entfernt gewesen sein.
Was Chuck Norris sagt, kann ich dir nicht sagen. Die Aussage kam von mir! Ich weiß auch garnicht was du schon wieder mit Chuck Norris hast? Ich hab dazu schon in einem andern Thread etwas gesagt. Bis hierher war dein Post auch sehr interessant und eine Basis zur weiteren Diskussion. Ansonsten habe ich zu deiner Chuck Norris-Phobie alles gesagt. Kindergarten!
So und nun die Punkte wo ich erwähnt hatte am Ende des Posts drauf zurückzukommen:
Warum konnte die Situation so eskalieren? Das war deine Frage. Ich kann es dir natürlich nicht exakt sagen, ich kann nur persönliche Erfahrungen als Grundlage für einen Erklärungsversuch anbieten.
Vorausgegangen war mit Sicherheit ein sehr emotional geführter Disput seitens der Frau mit ihrem pAP. (Ob sie Anspruch auf die 10 EUR hat oder nicht, kann und will ich nicht bewerten) Nach Eintreffen der Polizei wird sich die Sache exzessiv hochgeschaukelt haben. Die Polizisten werden gewarnt haben, die Frau gedroht haben. Der Polizist will die Handtasche durchsuchen, ich vermute auf Verdacht nach Waffen/Werkzeugen, da Personalien der Frau ja bekannt sein durften. Die Frau verliert die Nerven, ich denke da ein Emigrationshintergrund vorliegt, gab es gewaltige Probleme in der Kommunikation. Die eine Seite versteht die andere Seite nicht!!! Der Polizist wird attackiert mit dem Messer. Die Frau, ich denke mit einem sehr temperamentvollem Auftreten was im Mitteleuropäischen Kulturkreis nicht üblich ist, wird danach nicht einfach still in der Ecke gestanden haben. Die Polizistin sieht das Messer, ihren Kollegen verletzt und am Bluten, den martialischen Auftritt der Frau der auf sie sehr bedrohlich wirkt. Ich weiß aus den Nachrichten von damals auch, dass die Frau kein Leichtgewicht war, ganz im Gegenteil. Die Polizistin sieht das alles, ist körperlich unterlegen, bekommt Angst evtl. Panik. Sie zieht die Schusswaffen, geht vlt. einen halben bis ganzen Schritt zurück und mit Sicherheit wird sie noch verbal gewarnt haben! Die Frau reagiert nicht auf diese Warnungen und führt ihren Auftritt fort. Evtl. die falsche Bewegung gemacht. Auf die Polizistin zu gegangen... zugestürmt?? Die Polizistin schießt!
Das ist meine persönliche Vorstellung dieses Vorfalls, die auf Tatsachen und Erfahrungen aus meinem Leben konstruiert wurde.
Du sprichst die Verhältnismäßigkeit an. Geb ich dir Recht, ist auf den ersten Blick nicht verhältnismäßig. Hätte die Frau die Polzistin mit dem Messer verletzt, hätte man von ihrem Kollegen erwartet, sich mit Schlagstock/Pfefferspray und körperlicher Gewalt durchzusetzen! Richtig! So war es aber nicht und wie ich schon sagte, war die Polizistin körperlich unterlegen. In dem Fall entscheiden Richter differenziert und lassen die Notwehr gelten, wenn die Handlung so abgelaufen ist wie ich sie zum Beispiel hier grad erklärt habe.
Ausbildung und Schulung machen noch lange keinen guten Polizisten. Sie hat defintitiv durch ihr Handeln gezeigt, dass sie nicht für den Streifendienst geeignet ist. Ich würde sie auch nur noch Innendienst machen lassen. Das kann man aber der Polizistin nicht zur Last legen, wohl eher den Ausbildern die es nicht erkannt haben. Dazu kommt die Tagesform!
Reagierst du denn immer richtig, wenn du nur Sekunden oder Bruchteile von Sekunden Zeit hast, eine Entscheidung zu fällen? Ich denke nicht, dass wird niemand können.
Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben (nennt man 'Menschenrechte'). Ein Recht auf töten, auch in einer Notwehrsituation, gibt es nicht (allenfalls ein Recht, sich zu verteidigen).
Das Recht auf Leben hat jeder, richtig! Das Recht auf Freiheit, Gesundheit, körperlicher Unversehrtheit etc. sind alles Grundrechte, richtig! (die übrigens auch der Polizist hat) Und eine Notwehr ist nicht das Recht zu töten, richtig! Sondern das Recht sich mit angemessenen Mitteln zur Wehr zu setzen. Aber es gibt da noch etwas:
§ 33
Überschreitung der Notwehr
Überschreitet der Täter die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken, so wird er nicht bestraft.
Und das ist was ich hier versuche zu erklären. Die Polizistin war jung, noch nicht erfahren und wie ich finde auch nicht wirklich geeignet für den Polizeidienst. Solche Sachen laufen innerhalb so kurzer Zeit ab wo ich zustimme, hier aus Furcht und Schrecken auf eine Überschreitung der Notwehr zu erkennen. So ist unsere deutsche Rechtsprechung und das ist auch gut so!
Was mich wieder zu meinem ersten Post führt, die Frau sei selber schuld. Ja, sie hat diese Situation und Eskalation durch ihr Auftreten ja erst begünstigt und provoziert. Warum geht sie nicht einfach den Weg der Rechtsmittel, die ihr zugestanden hätten?
Müssen wir doch auch wenn wir (und das hatten wir alle schon) Probleme mit dem JC haben!