Moin, hab da mal was zum Thema Ernährung.
Gesund und günstig ernährt durchs Jahr
Die Zahl der Personen, die von Armut betroffen sind, steigt in Deutschland kontinuierlich an. Im Jahre 2007 waren 13 % der Bevölkerung von Armut bedroht, dies entspricht 10,6 Millionen Menschen. Von diesen knapp 11 Millionen Menschen sind 1,7 Millionen unter 16 Jahren. Die Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys, welche im vergangen Jahr vom Robert-Koch-Institut durchgeführt wurde, sowie sämtliche Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass Kinder und Jugendliche aus unteren sozialen Schichten stärker von Übergewicht und Adipositas betroffen sind. Die Gründe sind vielseitig und in erheblichem Maße vom verfügbaren Geld abhängig. Einige Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass eine gesunde Ernährung für Geringverdiener nicht möglich ist.
Ernährungsweise von sozial benachteiligten Menschen
Von Armut betroffen sind meist Hartz IV-Empfänger/ALG II-Empfänger, Rentner, Leiharbeiter, alleinerziehende Mütter/Väter, teilweise Azubis, Existenzgründer und verwitwete Personen usw.. Lebt eine 4-köpfige Familie, bestehend aus zwei Erwachsenen und 2 Kindern, von Hartz IV, so stehen ihr monatlich 434 € für Speisen und Getränke zur Verfügung (nein, das ist kein Witz, das ist Fakt). Wird dieser Betrag auf die Personen, 30 Tage und drei Mahlzeiten pro Tag verteilt, so bleiben 1,20 € pro Mahlzeit. Um sich mit diesem Betrag einigermaßen ausgewogen ernähren zu können, bedarf es großem haushälterischen Geschick und viel Zeit. Während die Kenntnisse über Haushaltsführung in allen Bevölkerungsschichten stark abnehmen (sowas kann man aber lernen), ist die Ressource Zeit wenigstens bei Hartz IV-Empfängern/ALG II-Empfängern und Rentnern vorhanden. Diese ist notwendig um Speisen selbst zu zubereiten und den Lebensmittelmarkt bezüglich der Preise im Auge zu haben. Die Herausforderung besteht nun darin, das Interesse an gesunder Ernährung bei diesen Menschen zu wecken und ihnen hauswirtschaftliche Grundkenntnisse zu vermitteln.
Die Auswahl von preiswerten und gesunden Speisen
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung richtet sich nach den allgemein anerkannten Ernährungsempfehlungen, einschließlich der Lebensmittelpyramide und der Optimierten Mischkost (Optimix), sowie der Bremer Checkliste und der Kampagne „5 am Tag“. Da Obst und Gemüse relativ teuer sein kann, sollte dieses möglichst saisonal eingekauft werden. So ist es möglich ohne das Budget zu überschreiten die empfohlenen 5 Portionen am Tag zu sich zu nehmen. Wann welches Obst und Gemüse Saison hat, zeigt der Saisonkalender des CMA. Der Preis von Obst und Gemüse ist allerdings nicht nur abhängig von der Saison, sondern auch von der Art der Früchte. Billiges Gemüse sind beispielsweise Kohl, Karotten, Zucchini, Gurke, Zwiebeln, Kürbis und Lauch. Preiswertes Obst sind z.B. Äpfel, Melonen und Bananen.
Tipps für den Einkauf:
Nicht nur mit der Auswahl der Speisen lässt sich Geld sparen, auch der Einkauf muss gut durchdacht sein. Folgende Punkte helfen, preisgünstig einzukaufen:
- Kauft große Mengen an Lebensmitteln auf Vorrat ein, denn Großpackungen sind meist billiger als kleine Mengen.
- Kombiniert günstiges Obst und Gemüse mit teureren Sorten.
- Obst- und Gemüsekonserven, Tiefkühlware und Säfte sind meist billiger als frisches Obst und Gemüse und können zur Abwechslung auch auf den Tisch.
- Verschafft euch einen Überblick über die Lebensmittelpreise der einzelnen Verkaufsstätten. Discounter und große Lebensmittelgeschäfte sind meist am günstigsten. Nutzt Sonderangebote oder kauft samstags kurz vor Ladenschluss ein, da sind Obst und Gemüse meist reduziert. Auch auf Wochenmärkten bekommt ihr kurz vor Schluss preiswerte Angebote.
- Kauft No-Name-Produkte. Günstigere Artikel stehen meistens unten in den Regalen. Also ruhig mal bücken beim einkaufen!
Zubereitung der Speisen
Selbst zubereitete Speisen sind meist kostengünstiger als Fertig- oder Halbfertigprodukte. Besonders bei Brot und Kuchen lohnt sich der Zeitaufwand. Zeitsparen und Kosten einsparen können ihr, wenn ihr auf Vorrat kocht. Nochmal, größere Verpackungen sind meist günstiger! Speisereste gehören nicht in den Abfall, diese können am nächsten Tag zu einem neuen Gericht verarbeitet werden. Wer überhaupt nicht weiter weiß, Rezepte gibt es hier bei mir in den "sozialen Medien" oder in der Küche, Ralf und Peter werden euch gerne beraten und unterstützen.
