Autor Thema: Richard Laymon - Nacht  (Gelesen 3524 mal)

Helluo Librorum

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1.822
Richard Laymon - Nacht
« am: 16. Jan. 2012, 08:21:07 »
Da das Buch sowohl ein Thriller als auch ein Horrorroman ist, habe ich es in beiden Kategorien eingestellt. :)

Helluo Librorum präsentiert aus der Reihe "Bücher, die man gelesen haben muss":

Richard Laymon: Nacht

Genre: Horror / Thriller
Seiten: 528
Verlag: Heyne
ISBN-10: 3453675363
ISBN-13: 978-3453675360

Meine Buchempfehlung in nur zwei Worten zusammengefasst: Richard Laymon!!! ...
... wie, Sie wollen mehr wissen? Dann gehören Sie also tatsächlich zu den wenigen Menschen, die noch nie etwas von dem neuen Meister des Horror gehört haben?
(Aber vielleicht glauben Sie ja ihm?) Stephen King meint: "Es wäre ein Fehler, Richard Laymon nicht zu lesen!"
Immer noch nicht? Na gut, dann folgt jetzt meine detaillierte Buchempfehlung.

Wer wie ich bereits das Vergnügen hat, Richard Laymon zu kennen, der erwartet von einem neuen Buch sehr viel. Das Tolle an diesem Autor ist: Man wird (fast) nie enttäuscht! Und wenn doch, ist es viel eher "Jammern" auf hohem Niveau und den phantastischen Büchern geschuldet, die man bereits von ihm gelesen hat.

Wann erlebt man schon einmal so etwas: Man ist sofort im Geschehen drin, ständig passiert etwas Unerwartetes, auch der Schluss ist definitiv nicht vorhersehbar. Bei all diesen ungewohnten Stärken kann das Lesen ja nicht langweilig werden.

Richard Laymon zementiert mit „Nacht“ auf ewig seinen Status als Horror-Kultautor. Er schreibt härter und kompromissloser als Stephen King. Hat man erst einmal mit dem Lesen eines Buches von Richard Laymon begonnen, kann man einfach nicht mehr damit aufhören. Man kann ihn auf gar keinen Fall mit einem anderen Autor vergleichen, denn so diabolisch wie er kann oder will sonst niemand schreiben! Drei Wörter, die offenbar nicht zu seinem Wortschatz zu zählen scheinen: Regeln, Etikette, Tabu`s. Sex + Blut + Gewalt = Richard Laymon! Er versteht es derart plastisch zu schreiben, dass man beim Lesen völlig in seine Welt eintaucht und das Gefühl bekommt alles selbst zu erleben.

Trotzdem gilt für Richard Laymon: Hass oder Liebe - eine Grauzone gibt es bei ihm nicht!

"Nacht" ist ein buchgewordener Albtraum! Denn wie wir Fans es nicht anders von ihm kennen: Richard Laymon geht an die Grenzen - und darüberhinaus! Das Buch ist ohne jeden Zweifel nichts für schwache Nerven!  Brutaler Sex, derbe Gewalt und literweise Blut (soviel Blut ist wahrscheinlich in noch keinem anderen Buch zuvor geflossen.) sind absolut Laymon-typisch. Hollywood aufgepasst: "Nacht" erscheint mir geradezu prädestiniert als die perfekte Vorlage für einen Quentin Tarantino-Film!

Dieses Buch ist völlig anders als alle Bücher, die Sie je gelesen haben! Möglicherweise wird es das beste sein, das Sie jemals gelesen haben und noch lesen werden. Wer diesen Roman liest, dem ist eine schlaflose "Nacht" garantiert! Ich habe mich (freudigerweise) sehr gewundert, dass in einem Buch so viel passieren kann. Ich musste es einfach an einem Tag auslesen, konnte ich es nämlich unmöglich für länger als ein paar Minuten aus der Hand legen. Würde es den Begriff "Pageturner" nicht bereits geben, man hätte ihn für "Nacht" zweifelsohne erfinden müssen!

Klappentext:
"Als Alice den Job als Babysitterin annimmt, ahnt sie nicht, dass ihr die schrecklichste Nacht ihres Lebens bevorsteht. Denn kaum ist sie allein im Haus, wird sie von einem geheimnisvollen Anrufer terrorisiert. Als der dann auch noch versucht, in das Haus einzudringen, weiß sie sich nicht anders zu helfen, als ihn mit einem alten Säbel niederzustrecken. Doch damit beginnen die Probleme erst: Denn der Eindringling ist überhaupt nicht der Anrufer - und er wird auch nicht die letzte Leiche in dieser Nacht bleiben ..."


Man begleitet Alice auf eine alptraumhafte Achterbahnfahrt des Grauens. Was mit einem Mord "aus Versehen" beginnt endet in einem wahren Blutrausch. Dabei wollte sie doch bloß alle ihre Spuren verwischen. Alice gerät fortan von einem Schlamassel in den nächsten. Aus der Entsorgung der Leiche wird eine atemlose, schlaflose, höchst brutale und schwarzhumorige Odyssee, die immer irrwitzigere Züge annimmt, ohne dabei je zur Satire zu werden. Doch mehr sei an dieser Stelle nicht verraten... Höchstwahrscheinlich würde kein auch nur ansatzweise normal denkender Mensch so handeln wie die Protagonistin, aber wer Logik in einem Laymon-Roman erwartet, der hat offensichtlich noch kein einziges Buch von ihm gelesen. Was bei anderen Autoren schlimm wäre, passt jedoch einfach zu seinem unverwechselbaren Stil und macht seine Geschichten so herllich makaber und skuril. Mein Rat: Schalten Sie ihr Gehirn aus lassen sich einfach nur unterhalten!

Dieses Buch hinterlässt einen völlig sprachlos, verstört und mit einem Gefühl des Ekels im Magen. Für Fans von Richard Laymon ein absolutes Muss und für alle anderen ein Lesetipp, für den Sie mir hoffentlich noch sehr dankbar sein werden.

Zum Schluss bleiben mir nur noch zwei Worte zu sagen: Gute "Nacht!" ;)


P.S.: Rechtschreibung und Grammatik wie immer ohne Gewähr!  ;)


« Letzte Änderung: 10. Feb. 2012, 09:36:28 von Helluo Librorum »
"Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill