Autor Thema: Halloween? Allerheiligen? Samhain? oder Reformationstag?  (Gelesen 4523 mal)

Raven

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Samhain, das keltische Halloween
Das keltische Jahr beginnt in der Nacht zum 1. November mit dem Fest Samhain (auf Irisch wird es „sa-vin“ ausgesprochen). Die Kelten waren der Überzeugung, in dieser Nacht Zugang zu den Bewohnern der Anderswelt und der Parallelwelt Sid (Elfenhügel und Tor zur Unterwelt) zu haben.
 
Die Anderswelt befand sich in Hügeln, auf Inseln und auf dem Grund von Seen oder dem Meer. Die Menschen fürchteten sich an diesem Tag vor Geistern aus der Anderswelt und vermieden es, ihre Häuser zu verlassen. Aus diesem Grund verkleideten sie sich mit abschreckenden Kostümen – auch, um nicht von den Geistern verstorbener Ahnen erkannt zu werden. In der keltischen Mythologie wurden dem Gott der Unterwelt und des Todes, Cromm Cruach, zu Samhain Opfer gebracht, um ihn um Fruchtbarkeit anzuflehen.

Der eigentliche Hintergrund von Samhain:
Eigentlich hatte Samhain einen eher politischer Charakter. Es gab große Volksversammlungen mit Erntefesten. Wo viel gegessen und getrunken wurde.

Der Sommer wurde mit einem Feuer verabschiedet und das dunkle Halbjahr begrüßt. Dazu versammelte sich die Dorfgemeinschaft um ein großes Feuer, in das sie Viehknochen warf. Das Knochenfeuer wurde von einem Druiden gesegnet. Die Familien des Dorfes löschen zuvor alle eigenen Herdfeuer und entzündeten aus diesem Knochenfeuer erneut das Feuer in ihren Häusern als rituelle Handlung zur Stärkung der Dorfgemeinschaft.

Auf diesen Versammlungen wurden Gesetze gemacht. Man könnte es ein bisschen vergleichen, wie mit einem Thingplatz der Germanen
Bei den Versammlungen berieten sich die damaligen Menschen darüber, ob genug Vorräte für den Winter vorhanden war und welches Tier geschlachtet werden muss, weil es zu schwach war, um den Winter zu überstehen. Ehen wurden vorbereitet und geschlossen und Gerichtsverhandlungen abgeschlossen.

Samhain bedeutet für die Kelten ein neues Jahr. Es begann genau bei dieser Volksversammlung bei Sonnenuntergang. Es ist also das erste Fest im keltischen Kalender. Für die Kelten und Germanen war es ein Mondfest. Ein neuer Zyklus beginnt und das große Sterben wird in der Natur vollzogen. Es kann nur durch Loslassen was Neues entstehen. Der heidnische Winteranfang war irgendwann zwischen dem 31.10 – 11.01. Nun wird es kälter und die Natur stellt ihr Wachstum ein und alles zieht sich in den Winterschlaf zurück. Wobei wir hier auch wieder beachten sollten, das die alten Völker sich bestimmt nicht exakt am 31.10 versammelt haben. Sondern sie warteten darauf, dass die Blätter von den Bäumen fielen. 1897 wurde in Frankreich ein keltischer Kalender aus Bronze ausgegraben. Dort war der Oktober und der November mit dem Namen Samonios versehen.

Nach Samhain wurde es ruhiger und die Menschen begannen Holz zu sammeln, die Häuser zu reinigen und zu reparieren. Man besann sich auf die liegen gebliebenen Sachen. Das schwache Vieh wurde geschlachtet und eingesalzen und die Menschen konzentrierten sich auf die wesentlichen Sachen, die während des Sommers und der Ernte liegenblieben.

Der mythologische Bedeutung:
Samhain fällt zwischen dem 31.Oktober und dem 11. November, je nach Tradition. An Samhain sind die Tore zur Anderswelt weit offen und wir gedenken an die Verstorbenen, die uns mal sehr nahe waren. In der Nacht zum 1. November ist es darum leicht, mit den Geistern der Verstorbenen in Kontakt zu treten. Diese Nacht ist auch gut für Weissagungen. Orakelt wurde mit der Schafgarbe, Hanf, und dem Bilsenkraut. Nach dem Glauben früherer Völker beschützen unsere Ahnen ihre Familien und so gedachte man ihnen zu Samhain.
Ein Verstorbener musste über 1 Jahr tot sein, um das an ihn mit Gaben gedacht wurde, denn nach ihrem Glauben benötigt man 1 Jahr um sich von ihrem physischen Körper zu lösen. Wenn die Lebenden in diesem Jahr nicht loslassen oder übermäßige Trauer tragen, werden die Verstorbenen viel zu lange in dieser Welt festgehalten und haben keine Möglichkeit in Ruhe zugehen.

Allerseelen/Allerheiligen
Allerheiligen fällt auf den 1.November, Allerseelen fällt auf den 2. November
Am Anfang waren sich die Christen über Allerheiligen/Allerseelen nicht einig. In Südeuropa feierte man am 13.Mai, in England und Deutschland am 1. November und viele andere Kirchen feierten am 20. April. Erst viel später einigte sich die Kirche durch Papst Gregor auf den 1. November. Vielleicht beeinflusste Samhain und die Nähe der Anderswelt die Festtage des Datums. Darum wird auch vermutet. dass das heutige Samhain auf die christliche Ahnenverehrung übertragen wird.
Der eigentlich Sinn in Allerseelen liegt daran, dass alle Seelen der Toten bis zum jüngsten Gericht im Fegefeuer verharren müssen und Hilfe, um dort schneller herauszukommen, erhalten sie von den Lebenden durch ihre Gebete. Sie steigen nach altem Volksglauben aus dem Fegefeuer zur Erde auf und ruhen sich für kurze Zeit von ihren Qualen aus. In der Zeit wurden auch Seelenbrote gebacken und ihnen auf die Gräber gelegt.

Das heutige Samhain oder besser gesagt Halloween:
Aus Samhain und Allerheiligen entwickelte sich Halloween (All Hallows Eve = Der Abend vor Allerheiligen), das ursprünglich nur in Irland und anderen katholischen Gebieten der britischen Inseln gefeiert wurde. Irische Auswanderer brachten Halloween im 19. Jahrhundert in die USA und nach Kanada.
Ein Brauch davon war, das die Kinder von Haus zu Haus ziehen und um Dinge baten oder sogar was verkauften. Sie baten um Süsses oder Saures. Gaben die Menschen nichts, so mussten sie allerhand Scherze über sich ergehen lassen. Der Ursprung ist eigentlich die keltische Tradition, sich gruselig zu verkleiden, was später auf die Kinder überging.
 
Jack o´laterns sind die berühmten Kürbisgesichter in die man Fratzen hineinschneidet. Zu damaliger Zeit wurden sie aus Rüben geschnitzt. Man schnitzte sie aus Futter – oder Zuckerrüben. Umso mehr natürliche Höcker so eine Rübe aufwies um so schauriger war sie. Seit der Brauch in Amerika fest verankert wurde, sind es nun die Kürbisse. Pro Kind musste ein Rübengesicht erstellt werden, damit es vor den Geistern und Dämonen geschützt ist.

Reformationstag:
Den sollte man auch nicht vergessen. Denn auch das geschah am 31.Oktober. Der Mönch Martin Luther nagelte seine 95 Thesen an die Kirche in Wittenberg. Er verurteilte die Ablassbriefe und das man sich mit Geld von der Sünde „freikaufen“ kann.

Quellen:
http://irish-net.de
http://www.celticgarden.de
« Letzte Änderung: 31. Okt. 2015, 21:41:22 von Raven »
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.

Raven

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Antw:Halloween? Allerheiligen? Samhain? oder Reformationstag?
« Antwort #1 am: 31. Okt. 2015, 21:46:33 »
Feiert ihr eins von diesen Festen? Was macht ihr dieses Jahr? Gibt es dabei was besonderes zu Essen?
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.

Nethunter

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Antw:Halloween? Allerheiligen? Samhain? oder Reformationstag?
« Antwort #2 am: 02. Nov. 2015, 02:27:37 »
Wir haben gesoffen bis die Schwarte kracht.
Einen Tag mal lossagen vom dem ganzen Horror der Uns umgibt.

M Mayers ist doch ein schlechter Witz gegen unser Flock.

So long

Und Happy Helloween

Every day of my life I'm forced to add another name to the list of people who piss me off