Autor Thema: Griechenlandkrise und Folgen  (Gelesen 5204 mal)

Ryu

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TV-Duell vor der Wahl
« Antwort #15 am: 15. Sep. 2015, 10:56:12 »
Im Fernsehduell vor der Wahl haben sich der zurückgetretene Ex-Regierungschef Tsipras (Syriza) und sein Herausforderer Meimarakis (Nea Demokratia) den Fragen von sieben Journalisten/Journalistinnen gestellt. Trotz Public Viewing war das Interesse an dem Fernsehduell sehr gering. In den Umfragen liegen beide Kandidaten in etwas gleich auf, wobei 12% der Griechen jedoch noch nicht wissen wen sie wählen sollen. Während Tsipras eine Große Koalition ausschließt, hält Meimarakis sich diese Option offen. Ansonsten gab es im Duell keine nennenswerten Höhepunkte oder Überraschungen, beide Kandidaten beantworteten die Fragen innerhalb des 90 Sekunden Zeitlimits, wobei Meimarakis etwas entspannter wirkte. Erst zum Ende hin wurde es noch einmal etwas lebhafter, als Meimarakis Tsipras einen Lügner nannte, der alle seine Wahlversprechen gebrochen habe. Dieser konterte, dass man die Fehler von 40 Jahren nicht in sieben Monaten korrigieren könnte.

Am Ende des TV-Duells sind die unentschlossenen Wähler nicht viel schlauer als vorher.

Quelle: tagesschau.de


Kommentar:

Das Desinteresse der Griechen an dem TV-Duell ist aus meiner Sicht nachvollziehbar, schließlich steht bei den anstehenden Wahlen ein Vertreter der politischen Richtung zur Wahl, die dafür verantwortlich ist, dass Griechenland in den vergangenen Jahren so heruntergewirtschaftet wurde, und ihm gegenüber steht ein Vertreter, der seine letzten Wahlversprechen innerhalb von Wochen komplett gebrochen und somit massiv an Glaubwürdigkeit verloren hat. Es ist daher verständlich, dass viele Griechen nicht wissen wen sie wählen sollen, denn die Auswahl ist ja nicht gerade berauschend.

Ryu

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Tsipras vereidigt, Kabinett praktisch unverändert
« Antwort #16 am: 23. Sep. 2015, 09:52:57 »
Nachdem bei den Wahlen am Sonntag die Syriza-Partei mit knapp 35,5% erneut stärkste Kraft wurde, wurde Tsipras nun erneut als Regierungschef vereidigt. Die Nea Demokratia, die in den Umfragen vor der Wahl in etwa gleichauf mit Syriza gesehen wurde, konnte am Ende nur knapp 28% der Wähler hinter sich bringen. Tsipras Koalitionspartner, die rechte Anel-Partei, kam mit ca. 3,7% nur knapp über die 3%-Hürde. Damit hat Tsipras nun einen kleinen Koalitionspartner, der nicht allzu viele Forderungen stellen kann. Im Kabinett gab es somit keine großen Umstellungen, die meisten Positionen sind so geblieben, wie sie es auch schon vor der Wahl waren.

Quelle: tagesschau.de


Kommentar:

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Die Neuwahlen in Griechenland haben keine nennenswerten Änderungen erbracht. Die Regierung setzt sich praktisch genau so zusammen wie vor der Wahl, lediglich der Koalitionspartner der Syriza-Partei, Anel, hat wohl etwas an Einfluss verloren.
Dieses Wahlergebnis kann man wohl so oder so sehen. Auf der einen Seite steht es für eine gewisse Kontinuität, so dass die ausgehandelten Reformen wohl eingehalten werden dürften. Lediglich kleinere Änderungen wird es wohl geben, diese werden aber wohl nicht die Summe der Einsparungen, sondern lediglich die Verteilung betreffen. Auf der anderen Seite ist Tsipras nun wieder Regierungschef, und er hat sich in der Vergangenheit nun ja wirklich nicht gerade als Politiker mit Weitblick hervorgetan. Seine Wahlversprechen konnten der politischen Realität nicht standhalten, seine Verhandlungsstrategie hat die Lage für Griechenland eher verschlechtert als verbessert. Es bleibt abzuwarten, wie er die kommenden vier Jahre die griechische Politik gestalten wird.

Nethunter

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Antw:Griechenlandkrise und Folgen
« Antwort #17 am: 17. Okt. 2015, 20:38:52 »
Zitat
Die griechische Regierung hat Schuld am Scheitern der Verhandlungen
Haben Sie nicht das Geld wurde in Deutschland investiert.Die Griechen haben kein Geld bekommen.Das weiß man auch alter.......
Every day of my life I'm forced to add another name to the list of people who piss me off