Autor Thema: James Rollins - Im Dreieck des Drachen  (Gelesen 3681 mal)

Helluo Librorum

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James Rollins - Im Dreieck des Drachen
« am: 03. Jun. 2012, 17:10:27 »
Helluo Librorum präsentiert aus der Reihe "Bücher, die man gelesen haben muss":

James Rollins – Im Dreieck des Drachen


Genre: Science-Fiction-Thriller
Seiten: 636
Verlag: Ullstein
ISBN-10: 3548257135
ISBN-13: 978-3548257136

Autor & Buch (Allgemeines)


Dies ist das vielleicht beste Buch des Autoren James Rollins, der unter anderem durch „Sub Terra“ und „Das Blut des Teufels“ bekannt geworden ist. Er entwickelt sich immer mehr zum Meister der Spannungs-Literatur und braucht daher auch nicht den Vergleich mit einem Matthew Reilly zu scheuen.

Wenn diese Geschichte jemals verfilmt werden sollte, wäre das Ergebnis perfektes „Popcorn-Kino“ der Marke Hollywood.

Handlung

Jack Kirkland, ein ehemaliger SEAL und Astronaut, (klingt komisch, ist aber so) ist der Held des Buches. Heute ist er „nur“ noch der  Kapitän eines Bergungs- und Forschungsschiffes namens „Deep Fathom“ und befindet sich zusammen mit seinem Team auf der Suche nach einem versunkenem Schatz. Der im Zweiten Weltkrieg verschollene japanische Frachter „Kochi Maru“ ist das Ziel und soll ihren Recherchen nach eine riesige Ladung Goldbarren an Bord gehabt haben. Geld also, dass ihrer mehr als angespannten finanziellen Situation ein schnelles Ende bereiten könnte.

Doch als auf eine Sonnenfinsternis sogleich weitere Naturkatastrophen folgen und die „Air Force One“ mit dem Präsidenten der USA an Bord abstürzt, bittet die Navy Jack und sein Team bei der Bergung der Maschine, bzw. primär der Black Box, um Hilfe. Denn man will unbedingt wissen, warum das Flugzeug abgestürzt ist. Und was hat das sogenannte „Dreieck des Drachen“ damit zu tun, dem Absturzort der Air Force One?

Bei einem seiner ersten Tauchgänge macht Jack Kirkland eine mysteriöse Entdeckung. Auf dem Meeresboden befindet sich eine Kristallsäule, auf der Hieroglyphen eingeritzt sind und die unter anderem auch die Eigenschaft zu haben scheint, die Zeit zu beeinflussen. Zudem ist sie umgeben von einem „Wald“ voll von erstarrten Lavasäulen.

Währenddessen taucht in Okinawa eine Insel wieder auf, die lange Zeit verschollen war. Auf dieser befindet sich inmitten einer vergessenen Zivilisation eine Pyramide, welche das Interesse von zwei jungen Professorinnen erregt: Karen Grace und Miyuki Nakano. In einer der beiden Pyramiden finden  die beiden in einem Geheimgang einen Kristall, von dem sie später herausfinden, dass dieser ein extrem variables Gewicht hat. Je mehr Licht er freigegeben ist, desto weniger wiegt er. Die Hieroglyphen vom Fundort des Kristalls machen sie neugierig und führen dazu, dass sie auf eine Anfrage der „Deep Fathom“ stoßen, deren Wissenschaftler auch wegen solcher Hieroglyphen Nachforschungen betreibt. So antwortet man auf diese Anfrage und bittet um ein persönliches Treffen. Die beiden jungen Professorinnen vermuten eine uralte bis zum heutigen Tage nicht entschlüsselte Schrift namens „Rongorongo“ hinter den Hieroglyphen. Miyukis selbst programmiertem Supercomputer „Gabriel“ obliegt fortan die nahezu unmögliche Aufgabe, diese Sprache komplett zu entschlüsseln.

Eher widerwillig, da lediglich von dem Rest seines Teams überstimmt, fliegt Jack dann nach Japan, um sich mit Karen und Miyuki zu treffen und das Rätsel der Kristallsäule zu lösen.  Doch je mehr sie dem Geheimnis um die Kristallsäule und die aktuellen Geschehnisse auf die Spur kommen, umso mehr begeben sie sich alle in Gefahr. Denn der neue US-Präsident, sein Verteidigungsminister und Jack Kirklands Erzfeind David Spengler sind nicht die einzigen Probleme, denen sich die Gruppe stellen muss. Auch China`s Militär spielt plötzlich zwangsweise eine große Rolle und dann bleibt noch die Frage: Was genau hat es eigentlich mit den ebenso geheimnisvollen wie auch gefährlichen Männern auf sich, die an den Schlangentattoos auf ihren Unterarmen zu erkennen sind?

Charaktere

Jack Kirkland, der Held der Geschichte, ist nicht, wie sonst leider so häufig in amerikanischen Büchern oder Filmen üblich, übertrieben gezeichnet, sondern wirkt trotz seiner „heroischen“ Vergangenheit wie ein völlig normaler Mensch und fällt somit sehr sympathisch aus.

Das Buch gewinnt an zusätzlicher Spannung durch die Privatfehde von Jack Kirkland und seinem Erzfeind David Spengler. Diesem hatte Jack damals nicht nur den letzten Platz im Space Shuttle weggenommen, sondern David macht Jack fälschlicherweise auch für den Tod seiner geliebten Schwester verantwortlich, die bei der Tragödie ums Leben kam. Sie und Jack waren damals ein Liebespaar und Jack war der einzige Überlebende dieser Tragödie. David ist hocherfreut über das unerwartete Wiedersehen und sinnt nach persönlicher Rache. Um sein Ziel zu erreichen, schreckt er vor nichts zurück.

Atmosphäre & Schreibstil

James Rollins gelingt es immer wieder, seine Leser auf eindrucksvolle Art und Weise zu fesseln. Die einzelnen Kapitel enden fast immer in einem spannenden Cliffhanger, so dass man einfach wissen muss, was als nächstes passiert und es einem folgerichtig nur sehr schwer gelingt, das Buch aus den Händen zu legen, bis man es denn zu Ende gelesen hat. Die in diesem Roman aufgebaute Spannung ist äußerst intensiv und teilweise nahezu unerträglich. Auch beim zweiten Durchlesen konnte ich so gut wie nie Stellen finden, in denen Langeweile vorherrschte. Es passiert eigentlich ständig etwas.

Der Autor wartet immer wieder mit überraschenden Wendungen auf und auch das Finale fällt durchaus unter diese Rubrik. Da ich selbst zu den Lesern gehöre, die fast immer die Geschehnisse innerhalb eines Buches exakt vorhersagen können, möchte ich an dieser Stelle einmal besonders positiv anmerken, dass mir das in diesem Fall zum Glück nur äußerst selten möglich war.

Nachbemerkungen

Es war mein erstes Buch von diesem Autoren und ich bin nur durch reinen Zufall auf ihn aufmerksam geworden. Umso glücklicher bin ich darüber, dass ich nicht wie so viele Leser, auf wenige ausgewählte Autoren fixiert bin, sondern stets aufgeschlossen für Neues bin. Denn ansonsten hätte ich bereits auf Hunderte toller Bücher verzichten müssen.

Daher mein Rat: Gebt ruhig öfters einmal euch bis dato unbekannten Autoren eine Chance!  :)

Hinweis

Rechtschreibung und Grammatik wie immer ohne Gewähr!  ;)









"Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill