Autor Thema: Zukunft gestalten mit Fahrradfahren  (Gelesen 460 mal)

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Zukunft gestalten mit Fahrradfahren
« am: 06. Aug. 2019, 10:41:40 »

Großes Mobilitätspotential: Fahrräder.


Zukunft gestalten mit Fahrradfahren

Die Verkehrswende von unten ist in vollem Gange. Der Werkstatt-Treff Mecklenheide
(WTM) bietet bereits seit zwei Jahren ein „hannah!“ Lastenrad zum kostenlosen Verleih
an. Neuerdings sieht man täglich viele Lastenräder auf Hannovers Straßen. Selbst die
Paketdienste erproben deren Einsatz in Linden-Nord. Die Politik muss jetzt endlich
liefern und den Fahrradverkehr besser fördern und das Straßenverkehrsrecht an den
Verkehr der Zukunft anpassen. Motto: „Sicherheit für alle“.


Hannover hat im Fahrradklimatest 2019 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC)
bei Städten über 500.000 Einwohnern hinter Bremen den zweiten Platz belegt. Allerdings
nur mit einer schwachen Note von 3,77 (Bundesschnitt 3,9). Wirklich fahrradfreundlich geht
anders. Die Klagen lauten überall gleich: zu wenige Fahrradstraßen, zu enge Fahrradwege,
Bevorzugung des Autoverkehrs, zugeparkte Fahrradwege und zu wenige Abstell-Stationen.

Niederlande sind weiter

Wer also glaubt, dass Hannover und auch Deutschland mit einigen guten Ansätzen schon
auf dem besten Wege zu einem Fahrradland sind, der schaue Mal in die Niederlande. Dort
ist der Radverkehrsanteil (Cycling Modal Share) mit 27% etwa zweieinhalb Mal so hoch wie
in Deutschland mit 11%. Fahren die Deutschen durchschnittlich 400 km im Jahr, sind es bei
den Nachbarn über 1.000 km.
Laut einer Studie des Fraunhofer ISI (Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung)
auf Basis von „Mobilität in Deutschland 2008“ sind etwa 50 Prozent der Autofahrten kürzer als
5 Kilometer. Etwa 25 Prozent sogar kürzer als 2 Kilometer. Das bedeutet: Jedes vierte Auto auf
der Straße ist weniger als 2.000 Meter unterwegs.

Konkrete Forderungen

Der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg: „Damit die Menschen gern und häufig das Auto stehen
lassen, muss das Radfahren komfortabel und ohne Angst möglich sein. Dafür brauchen wir in den
Städten durchgängige Netze für den Radverkehr, großzügige Abmessungen und guten Belag für
Radwege. Wir brauchen freie Sichtbeziehungen an Kreuzungen und Einmündungen. Wir brauchen
mehr Verkehrsberuhigung, mehr Tempo 30. Wir brauchen an allen ÖPNV-Schnittstellen und
öffentlichen Einrichtungen Fahrradparkhäuser und komfortable Abstellanlagen. Wir brauchen
30 Euro pro Einwohner und Jahr für das Rad – Realität sind unter fünf. Wir müssen uns trauen,
den Radverkehr groß zu denken und ihm zulasten des Autoverkehrs Platz einzuräumen. Sonst
wird Deutschland immer mehr ein verstopftes, gestresstes Land.“

In Hannover verteilt gibt es heute schon Dutzende „hannah!“ Lastenräder zu leihen. Die „hannah!“
beim WTM ist „hannah! 18“. Wer das Fahrrad online buchen möchte, der möge sich das rechtzeitig
überlegen. „hannah! 18“ ist sehr beliebt.

« Letzte Änderung: 28. Okt. 2019, 14:43:23 von Redakteur »