Autor Thema: Jilliane Hoffman - Mädchenfänger  (Gelesen 4759 mal)

Helluo Librorum

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Jilliane Hoffman - Mädchenfänger
« am: 12. Sep. 2012, 08:47:06 »
Helluo Librorum präsentiert aus der Reihe "Bücher, die man gelesen haben muss":

Jilliane Hoffman - Mädchenfänger


Genre: Thriller
Seiten: 464
Verlag: rororo
ISBN-10: 3499253887
ISBN-13: 978-3499253881

Autor & Buch (Allgemeines)

Um ehrlich zu sein, ist mir nie zuvor eine Buchempfehlung schwerer gefallen als in diesem Fall. Denn dahinter steckt eine Message von immenser Bedeutung und derer ich um jeden Preis gerecht zu werden gedachte.

„Mädchenfänger“ ist für mich ob seines Themas eines der wichtigsten Bücher, die ich jemals gelesen habe und es hat sich ohne jeden Zweifel einen Platz in den Bestsellerlisten verdient. 

Jilliane Hoffman zählt zu den besten Thriller-Autorinnen der Gegenwart. Die Vorteile einer ehemaligen Staatsanwältin, die das nötige Hintergrundwissen durch ihre Arbeit erworben hat und dieses positiv in ihr Buch einfließen lässt, sind unverkennbar. Ein eindeutiges Plus in Sachen Authentizität!

Mit „Mädchenfänger“ übertrifft sie sich fast schon selbst und befindet sich damit sogar mindestens auf dem Niveau von „Cupido“. Lediglich die ständigen Hinweise auf dieses Erfolgsbuch nerven immens.

Das erschreckende an diesem Buch ist, dass die Geschichte leider immer wieder zur Realität wird in einer Zeit, in der gerade für die heutige Jugend ein Leben ohne PC und Handy nicht mehr vorstellbar zu sein scheint. Leider wird das dieses Thema wohl nie an Aktualität verlieren.

In diesem Buch wird der schlimmste Alptraum aller Eltern grausame Wirklichkeit. Es ist als unverhohlene und eindringliche Warnung zu verstehen, die jeder von uns ernst nehmen sollte.

Auch wenn das Buch der Erwachsenen-Literatur entstammt, würde ich durchaus dazu raten, es auch seinen Kindern zum Lesen zu geben. Anschließend sollte man dann ausführlich mit ihnen über die Gefahren des Internets und das Verhalten seiner Kinder darin diskutieren. Was könnte Kindern noch glaubhafter begreiflich machen, welche Gefahren im Internet auf sie lauern, wenn nicht solch ein anschauliches Beispiel? Da fällt mir nur noch ein persönlicher Erfahrungsbericht eines betroffenen Opfers ein.

Handlung

Frei von Spoilern - Es wird nichts Wichtiges verraten, was man nicht auch dem Klappentext entnehmen könnte!

Lainey ist gerade einmal 13 Jahre alt und eigentlich ein ganz normaler Teenager. Ihre Geschwister nerven sie, von ihrer Mutter fühlt sich Lainey missverstanden sowie ungerecht behandelt und von deren neuem Lebenspartner ist sie geradezu angeekelt.

Ihre Familie ist gerade erst umgezogen, was dafür sorgt, dass Lainey immer mehr den Kontakt zu ihren Freundinnen verliert. Es fällt ihr schwer, sich an der neuen Schule einzugewöhnen und auch die Suche nach neuen Freundschaften gestaltet sich recht schwierig.

Wenn dann auch noch die sonst so guten Noten immer schlechter zu werden drohen und man selbst mitten in der Pubertät steckt, kann man schon einmal an der Welt verzweifeln und eine depressive Phase durchmachen.

Lainey sehnt sich eigentlich nur nach etwas Wärme und Zuneigung. Doch in dieser schweren Zeit kann sie nur noch im Internet Trost finden. Die tägliche Flucht in das Weltweite Netzwerk ist eine mehr als willkommene Ablenkung von den Problemen des Alltags. 

Auf ihrer Lieblingsseite „MySpace“ lernt sie Zach kennen, den 17 Jahre alten Kapitän seiner High-School-Footballmannschaft.
Lainey kann ihm von all ihren Sorgen und Problemen erzählen. Zach stellt sich als sehr verständnisvoll heraus und Lainey genießt die ihr ungewohnte Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Sie fühlt sich von Zachs unverhohlenem Interesse sehr geschmeichelt.

Mit seinem Charme gelingt es Zach nur zu schnell und leicht, die junge Lainey gekonnt um den Finger zu wickeln.

Sie kann es kaum glauben, dass sich ein sportlicher und gutaussehender junger Mann wie Zach, für sie zu interessieren scheint. Lainey merkt schnell, dass sie sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben beginnt und kann ihr Glück kaum fassen, dass dieser Traum von einem jungen Mann tatsächlich ihr erster fester Freund werden könnte. 

Als Zach nach einem Foto von Lainey fragt, macht diese sich zum ersten Mal in ihrem Leben richtig hübsch und zudem ein paar Jahre älter, wie sie es auch in ihrem Profil getan hat.

Lainey posiert in sexy Posen für ihren Internetschwarm und schwebt wie auf Wolken, als dieser nach Erhalt des ausgewählten Bildes ihr Aussehen lobt.

Es dauert dann auch nicht lange, bis Zach sie um ein persönliches Treffen bittet. Lainey ist zwar zuerst noch für einen kurzen Moment reserviert und denkt an all die Warnungen ihrer Mutter, wirft ihre Bedenken jedoch schnell wieder über den Haufen und lässt sich zu Kino und Essen überreden.

Aus Angst davor, sich zu blamieren, wenn aus dem Date doch nichts werden sollte, verschweigt es Lainey nicht nur ihrer Familie gegenüber.

Bis zum Tag der Verabredung haben die beiden noch nicht einmal miteinander telefoniert.

Das erste Treffen mit ihrem Traummann Zach endet dann auch ganz anders als es sich Lainey vorgestellt und vor allem erhofft hatte. Denn was sie aufgrund Baseball-Cap, Perücke und getönter Autoscheiben leider erst viel zu spät bemerkt, ist, dass im Auto nicht der ihr als Zach vorgestellte Person sitzt. Lainey kommt von dieser Verabredung nicht wieder nach Hause zurück. Sie ist Opfer des „Mädchenfängers“ geworden, der im Internet auf der Suche nach leichter „Beute“ ist.

Laineys ahnungslose Mutter meldet ihre Tochter erst nach zwei Tagen als vermisst. Eine Zeitspanne, die bei Entführungsopfern der Erfahrung nach meist schon über Leben und Tod entscheidet.

Dem auf Entführungsfälle Minderjähriger spezialisierte FBI-Agent Bobby Dees wird der Fall übertragen. Im ersten Gespräch mit der Mutter ist er fassungslos ob ihrer Anteilnahmlosigkeit.

Gelingt es ihm, Lainey zu retten?

Zusammenfassung Teil 2

(Achtung, Spoiler! Wer sich den Lesespaß nicht verderben möchte, sollte diesen farblich markierten Teil besser komplett überlesen!)

Wie sich im Laufe der Ermittlungen schon bald herausstellt, weiß der echte Zach noch nicht einmal von Laineys Existenz. Der „Mädchenfänger“ hat sich dessen Identität geklaut, über den in einer Tageszeitung berichtet wurde. Der „Mädchenfänger“ ist wesentlich älter und hat vermutlich noch nie im Leben einen Football in der Hand gehabt. Er ist ein psychopathischer Serienmörder, der sich auf blutjunge Mädchen verschrieben hat.

Für den erfahrenen FBI-Agent Bobby Dees, der sich auf die Jagd nach dem Mädchenfänger macht, kommt erschwerend hinzu, dass vor einem Jahr seine Tochter Katy verschwunden ist. Er und seine Frau vermuten, dass Katy mit ihrem Freund durchgebrannt ist, um den es damals einen riesengroßen Streit gab, aber insgeheim befürchten sie das Schlimmste. So glaubt Bobby im Laufe des Falls immer mehr daran, dass seine Tochter möglicherweise auch in die Fänge des Mädchenfängers geraten ist. Zumal dieser ihm mit gewissen Hinweisen auch allen Anlass dazu gibt.

Anfangs gerät noch der neue Lebenspartner von Jaineys Mutter in Verdacht, da Jaineys ältere Schwester von sexuellem Interesse den beiden Schwestern gegenüber berichtet.

Der Verdacht scheint sich sogar noch zu erhärten, als man zuerst im Verdacht der Kinderpornographie stehende Bilder auf seinem PC findet und dann auch noch ein unsägliches Geheimnis aufdeckt.

Doch Bobby Dees hat von Beginn an seine Zweifel, ob es sich bei dem Täter wirklich um den Stiefvater handeln könnte. Denn er traut ihm alleine schon die Genialität des Mädchenfängers nicht zu.

Als eines Tages der Mädchenfänger einem Journalisten per Post ein Gemälde schickt, beginnt ein grausiges Katz- und Mausspiel zwischen ihm und dem FBI-Agent sowie dessen Team. Im Laufe der Zeit erhält der Journalist immer wieder neue Gemälde. Auf ihnen zu sehen ist jeweils ein Bild seines nächsten Opfers, so in Szene gestellt, wie er es töten wird. Fortan erhält er in der Öffentlichkeit den Namen „Der Picasso-Mörder“, auch wenn sein Gemälde eher an Edvarch Munchs „Der Schrei“ erinnert.

Auf den Gemälden sind auch stets mehr oder weniger versteckte Hinweise enthalten, die auf weitere Opfer des Mädchenfängers hinweisen.

Doch dieser scheint der Sondereinheit des FBI stets einen Schritt voraus zu sein und so werden Bobby Dees und sein Team zwar auf eine makabre Schnitzeljagd geschickt, aber es dauert sehr lange, bis sie endgültig auf der richtigen Spur sind.

Charaktere

Die beiden Hauptcharaktere Lainey und FBI-Agent Bobby Dees wurden beide sehr gut und detailliert gezeichnet. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und fühlt somit auch schnell und leicht mit ihnen mit.

Lainey ist weder dumm noch besonders intelligent. Sie ist im Prinzip ein ganz normales Mädchen, wie sie in wahrscheinlich jeder Schulklasse dieser Welt anzutreffen ist.

FBI-Agent Bobby Dees ist trotz seines Rufs und seiner Erfolge kein pathetischer Held und auch der persönliche Schicksalsschlag mit dem Verschwinden der geliebten Tochter macht ihn nur noch menschlicher und sympathischer.

Beide Charaktere wirken in ihrem Denken und Handeln sehr authentisch.

Auch die anderen Figuren sind gut gezeichnet, vor allem natürlich auch der lange Zeit „schattenhafte“ Mädchenfänger.

Atmosphäre & Schreibstil

Einstieg:
„Mädchenfänger“ gehört erfrischenderweise zu den seltenen Büchern, bei denen man sofort mitten drin ist und wo man sich nicht lange durch das Buch quälen muss, bis man einen guten Einstieg gefunden hat. Auch mit den Charakteren ist man relativ schnell vertraut und man lernt sie im Laufe des Buches nur noch besser kennen.

Spannung:
Man sollte dieses Buch nicht „nebenbei“ beginnen, sondern vorsichtshalber viel Zeit dafür einplanen. Denn die „Gefahr“, dass man es nicht wieder aus der Hand legt, bevor man es durchgelesen hat, ist unbestreitbar. Aber geht es ihnen denn nicht auch so? Bücher, die man am liebsten regelrecht verschlingen möchte, sind doch immer noch die besten. „Mädchen-fänger“ könnte ihnen leicht den wohlverdienten Schlaf rauben, was vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass die rund 80 Kapitel jeweils nur wenige Seiten umfassen, sodass es einem trotz aller eventuell vorhandenen Müdigkeit immer schwer fallen wird, nicht der Versuchung zu erliegen, trotzdem weiter zu lesen.

Jilliane Hoffman erzeugt fast durchgehend eine enorm hohe Spannung. Die Jagd auf den Serienmörder, die ständigen Hinweise oder falschen Fährten peitschen ihre Leser unerbittlich durch das Buch. Der Begriff „Pageturner“ ist angesichts solch eines Buches wahrlich mehr als angebracht und würde es ihn nicht bereits geben, müsste man ihn zweifelsohne für „Mädchenfänger“ neu erfinden.

Bücher, die einen derart in ihren Bann ziehen, sind in dieser Art und Weise leider viel zu selten. Man kann die Spannung teilweise wirklich kaum ertragen und die Frage, ob die Geschichten von Lainey und Katy ein gutes Ende nehmen, lässt einem bis zum Schluss nicht mehr los.

Sonstige Emotionen & „Ekelfaktor“:
Wofür man sich bei der Autorin in wahrscheinlich bedanken sollte, ist, dass sie nicht ins Detail geht, was der Mädchenfänger so für „Spielchen“ mit seinen Opfern treibt. Das schlimmste, was sie uns offenbart, ist die ekelerregende Todesinszenierung auf den Gemälden.

Mir persönlich wäre es auch unangenehm gewesen, wenn man (wahrscheinliche) sexuelle Handlungen im Detail geschildert hätte. Wenn dieses Buch jedoch auch Jugendlichen in die Hand gegeben werden sollte, damit diese ihr Verhalten im Internet zu reflektieren lernen, wäre aber genau dies möglicherweise angebracht gewesen.

Aber vielleicht ist es so wie es ist nur noch schlimmer, denn so müssen die Leser sich alleine ihrem „Kopfkino“ hingeben und sind emotional vermutlich noch ergriffener.   

Sprache:
Der Text wurde sehr flüssig geschrieben und das einzige, was manchen Leser verschrecken könnte, ist die am Anfang häufig verwendete, für einen Chat typische Sprache inklusive der mehr oder weniger bekannten Kürzel. Wissen Sie beispielsweise, was F.Y.I. heißt? Ich wusste es bis zu diesem Buch ehrlich gesagt nicht.

Auch die vielen Fachbegriffe und verschiedenen Abteilungsnamen von Polizei & Co. verwirren sicherlich manchen Leser. Auch wenn diese anfangs immer erklärt und teilweise auch wiederholt werden, verliert man da schnell einmal den Überblick und muss im Buch nach der Seite mit der entsprechenden Erklärung suchen. Das machen andere Autoren besser, wo man in solchen Fällen am Ende des Buches ein Begriffsverzeichnis inklusive Erklärung findet.

Ende:
Das Ende wird wahrscheinlich, wie eigentlich in fast jedem Buch, nicht jeden Leser zufriedenstellen. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen und es wartet zudem auch noch mit einer kleinen „Überraschung“ auf. Am Ende des Buches hätte ich mir sogar noch ein paar weitere Seiten gewünscht. Wer es liest, wird wissen, warum dem so war.

Bei meiner Internetrecherche, die ich neben dem Lesen des Buches stets ergänzend betreibe,  ist mir aufgefallen, dass viele Leser zwar lange im Dunkeln getappt sind, wer denn der Täter sein könnte, aber auch viele ihn angeblich recht früh entlarvt haben. Ich jedenfalls gehöre zu denjenigen, die definitiv überrascht waren, wer sich hinter der „Maske“ des Mädchenfängers verbirgt. Aber vielleicht mache ich mir beim Lesen auch einfach nur zu wenig Gedanken und spiele somit der Autorin in die Hände?

Sonstiges:
Jilliane Hoffman wechselt ständig die Erzählerperspektive. Mal leiden wir an der Seite Laineys mit, dann „ermitteln“ wir zusammen mit FBI-Agent Bobby Dees und auch das perverse Denken des „Mädchenfängers“ bleibt uns leider nicht erspart.
Da die einzelnen Kapitel recht kurz gehalten sind, sind diese Sprünge immer kurze, interessante Cliffhanger, die einen locker und leicht durch das gesamte Buch leiten.

Mich stört es in anderen Büchern immer wieder sehr, wenn die Kapitel extrem lang ausfallen und ich eine gefühlte Ewigkeit warten muss, bis der Erzählstrang wieder an der Reihe ist, der mich am meisten interessiert und wo ich sehr gespannt auf die Entwicklung des Geschehens bin.

Nachbemerkungen

Das Internet kann sowohl Fluch als auch Segen sein. Im Grundgedanken ist es zwar eine wunderbare Sache, aber es bietet eben auch Verbrechern aller Art eine wunderbare Plattform und schier ungeahnte Möglichkeiten.

Die Anonymität des Internets ist eine der mit Abstand größten Gefahren der heutigen Zeit. Doch leider warten im Internet nicht nur potentielle neue „Freunde“ auf einen.

Im Internet trügt einen der Schein leider viel zu oft. Jeder kann im Internet die „Rolle“ spielen, die ihm am liebsten ist. Man kann sich älter oder jünger machen, man kann sich attraktiver machen, seiner eigenen Angabe nach einen klangvollen Beruf ausüben, interessante oder spannende Hobbys haben, u.s.w.

Wer es wirklich darauf anlegt, dem dürfte es sicherlich nicht sonderlich schwer fallen, im Internet eine falsche Identität anzulegen und unter dieser Mädchen zu finden, die man für sich zu begeistern versteht und die sogar zu einem persönlichen Treffen bereit sind.

Perverse Menschen wie der in diesem Buch beschriebene „Mädchenfänger“ erkennt man leider so gut wie nie. Das Monster lauert nämlich hinter der Maske.

Heutzutage verbringen viele Kinder ihre Zeit nur noch am Handy, im Internet oder vor dem TV. Seiten wie Facebook, MySpace, schülerVZ, Twitter oder das hier in Hannover stark genutzte Goolive sind für viele Kinder bereits zum Lebensmittelpunkt geworden. Soziale Kontakte im realen Leben werden immer mehr zu Gunsten des Internets vernachlässigt.

Das Vertrauen, dass viele Menschen ihnen nur online bekannten Personen entgegenbringen, ist erschreckend groß. Dabei geben manche Leute derart viel im Internet von sich preis, dass man beinahe versucht sein, sie doch einfach mal um ihre Kontodaten zu bitten.

Machen wir uns doch bitte nichts vor: Kinder in dem Alter sind nicht halb so erwachsen, wie sie denken. Jugendliche Unbekümmertheit, ein Schuss Naivität und fehlende Lebenserfahrung machen sie nicht selten zu einem leichten Opfer. Aber wie sollen die Kinder die unzähligen Gefahren des Internets denn richtig einschätzen, wenn selbst viele Erwachsene nicht die gesamte Dimension dieser Problematik überblicken können?

Man muss einen Weg finden, wie man unsere Kinder vor den Gefahren des Internets schützen kann. Jedoch darf dies nicht so geschehen, dass sie sich von uns bevormundet fühlen oder dass wir ihnen nichts zutrauen, sie als Kinder abstempeln, die von nichts im Leben eine Ahnung haben. Man muss den Dialog auf Augenhöhe suchen und ihnen beispielsweise anhand solch eines Buches aufzeigen, was passieren kann, wie leicht es den Tätern gemacht wird und dass man nie wissen kann, wer da am anderen Ende wirklich vor dem Bildschirm sitzt. Es sollte vereinbart werden, auf welchen Seiten sich das Kind im Internet bewegen und was es von sich preisgeben darf. Wenn es eine Internetbekanntschaft in angemessenem (!!!) Alter unbedingt kennenlernen will, dann kann man diese zu sich nach Hause einladen, damit man schon einmal sieht, dass da auch wirklich die Person dahintersteckt, die man online kennengelernt hat. Die wirklichen Gefahren für unsere Kinder sind in solchen Fällen fast ausschließlich Erwachsene, die sich als Teenager ausgeben. Daher wäre alleine schon dieses Vorgehen eine präventive Maßnahme mit hoher Wirkung. Schlussendlich kann man unsere Kinder ohnehin leider nicht vor allem Unheil auf dieser Welt schützen. Denn die „Monster“ treiben sich ja nicht nur im Internet herum, sondern auch häufig im eigenen Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis.

Alleine in den USA wird angeblich alle vierzig Sekunden ein Kind als vermisst gemeldet. Das sind sage und schreibe 2.160 jeden Tag – 788.400 im Jahr! Man geht davon aus, dass etwa  725.000 davon Ausreißer sind. Das entspricht ca. 92% und somit verbleiben noch knapp 65.000 vermisste Kinder pro Jahr in den USA, die nicht „nur“ von zu Hause ausgerissen sind. Dabei darf man jedoch auch nicht vergessen, dass die Dunkelziffer noch viel höher ist. Denn das sind nur die gemeldeten Fälle. Von den Kindern, die niemand vermisst, ist hier noch gar nicht die Rede. Experten schätzen die reale Zahl in der Tat sogar auf ein bis zu Vierfaches!

Schlusswort

Was tun Sie, um ihr/e Kind/er zu schützen?


Hinweis

Rechtschreibung und Grammatik wie immer ohne Gewähr! ;)



« Letzte Änderung: 12. Sep. 2012, 08:49:22 von Helluo Librorum »
"Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill