Autor Thema: Walpurgisnacht - Beltane - Tanz in den Mai  (Gelesen 3653 mal)

Raven

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Walpurgisnacht - Beltane - Tanz in den Mai
« am: 30. Apr. 2016, 22:46:42 »
Auch wenn meinen Füßen nach den heutigen Stöberwelten nicht mehr nach Tanzen zumute ist, möchte ich euch die besondere Bedeuting dieses Tages bzw. der dazugehörigen Nacht nicht vorenthalten:

Beltane/Walpurgis - Rituale für die Nacht der Nächte

Das hat nicht nur Goethe fasziniert – in der Nacht zum 1. Mai ist Hexennacht. Es ist eine der magischten Nächte überhaupt, die wir ja irgendwie auch noch immer feiern, wenn wir in den Mai tanzen. Zwar nicht mehr am Feuer und mit dem Hexenbesen in der Hand, aber ausgelassen geht es da schon zu und Lebensfreude und Aufbruchstimmung liegen noch immer in der Luft. Doch zurück zu den Ursprüngen des Festes. Beltane (auch als Walpurgisnacht bekannt), ist das Hochfest des Frühlings, jetzt steht alles in voller Blüte, jetzt ist der Frühling da und die Kraft schießt in Bäume, Blätter, kleine Sämlinge und auch wir Menschen spüren diese Aufbruchstimmung. Beltane wurde immer gefeiert, wenn der Weißdorn in voller Blüte stand. Dann feiern wir den Sieg der Sonne über die Finsternis, die Wärme, das Licht, die Fruchtbarkeit und Vereinigung mit dem Leben. Einst haben in dieser Nacht Hexen und Heiler ihre Nachkommen gezeugt, auch im Buch „Die Nebel von Avalon“ wird die heilige Hochzeit des Männlichen und Weiblichen beschrieben, wie sich die Götter vermählt haben in dieser Nacht, es war der Zeitpunkt, wo Himmel und Erde zusammentreffen. Es war die Zeit, in der der neue Hirschkönig erkoren wurde, er musste sich in dieser Nacht beweisen und mit bloßen Händen den stärksten Hirsch im Revier erlegen. Anschließend vereinigte er sich mit den Hohepriesterinnen. Kinder, die in dieser Nacht gezeugt oder geboren wurden, galten von jeher als Wesen mit besonderen Gaben und großem inneren Licht.

Beltane: Feuer und Tanz

Zu Beltane werden Feuer entzündet, als Zeichen für das Leben, aber auch die Liebe und Leidenschaft. Es ist Zeit, Altes im Feuer aufgehen zu lassen und Neues herbeizurufen. Man sprang über das Feuer, wünschte sich etwas und erlangte somit Gesundheit und Glück. Wer mit seiner Liebsten nun gemeinsam über das Feuer sprang, der galt als verlobt. Natürlich wurde um das Feuer getanzt, Tanz ist die uralte Form der Lebensfreude und wird heute viel zu wenig benutzt, um sich selbst auszudrücken. Einmal ohne Worte, einfach nur mit dem eigenen Körper.
In das Feuer übrigens sollten die neun heiligen Hölzer kommen: Hasel, Erle, Birke, Eberesche, Eiche, Ulme, Wacholder, Eibe, Lärche.

Rituale
In dieser Nacht sind vor allem Rituale passend, in der wir den Neubeginn feiern. Aber ebenso die leidenschaftliche Liebe oder auch andere Facetten der Liebe.

Maibaum - Tanz in den Mai
Vielerorts wird noch heute in der Nacht auf den 1. Mai ein Maibaum aufgestellt und reich geschmückt. Was in unserern Tagen eher steif zugeht, war früher ein äußerst sinnliches Fest..
Der Maibaum symbolisiert die männliche Fruchtbarkeit, junge Leute umtanzen den Maibaum beim Tanz in den Mai. Häufig ist der Maibaum eine junge Birke
Der mit frischen Kräuter- und Blütenkränzen geschmückte Baum wurde mit Fruchtbarkeitssymbolen wie Eiern behängt und früher hatten die Menschen bunte Bänder in der Hand, die am Baum befestigt waren. Mit den Bändern in der Hand tanzten sie um den Baum und symbolisierten damit die Verwobenheit mit allem.

Beltane Altar
Auf einen Altar zu Beltane gehören auf jeden Fall Weißdornblüten, aber auch Symbole für Fruchtbarkeit. Linsen, Samen aller Art können aber auch nicht schaden, ebenso wie Eier und die Farben Grün, Gelb und Rot. Aber auch Blau für das Wasser.

Haarkränze
In dieser Nacht trugen Hexen Gundermannkränze im Haar zur Feier des Tages. Die lila Blüten stehen für Spiritualität, das Kraut soll böse Energien fernhalten und die eigenen stärken.

Tanz auf dem Blocksberg
Berühmt ist der Tanz auf dem Blocksberg.
Der Blocksberg ist der Brocken im Harz. In früherer Zeit trafen sich dort die Hexen, bzw. die religiösen Menschen in heidnischer Zeit und tanzten um und über Beltane-Feuer.
Um die Fruchtbarkeit der Zeit zu ehren, liebten sich die Menschen in freier Natur, ein Stück abseits der Feuer. Dieser Liebesakt galt als Hochzeit zwischen Himmel (= Mann) und Land (= Frau).
Die hohen Priester verkleideten sich häufig mit Hirschgeweih, um den gehörten Gott der Männlichkeit zu ehren. Daraus machten die Christen später den Teufel, und dichteten den beteiligten Frauen Buhlschaft mit dem Teufel an, um sie anschliessend verbrennen zu können.
Auch auf anderen Bergen wurde traditionell Beltane gefeiert, beispielsweise auch auf dem Kandel im Schwarzwald.

Waldmeister-Bowle
Noch heute wird der Mai gerne mit einer Waldmeister-Bowle begrüsst.
Dazu pflückt man eine Handwoll Waldmeister-Pflanzen, die noch nicht blühen, denn wenn sie erst einmal blühen, geht das typische Waldmeister-Arome verloren.
Die Waldmeister-Pflanzen lässt man zunächst anwelken, denn erst dann entfaltet sich der spezielle Duft.
Dann legt man sie für mehrere Stunden in Weisswein ein.
Fertig ist die Waldmeister-Bowle.
Als Variation kann man den Wein auch mit Sekt und Mineralwasser ergänzen.
Die Waldmeister-Bowle schmeckt nicht nur nach Waldmeister, sondern berauscht auch zusätzlich durch die Inhaltsstoffe des Waldmeisters.

Walpurgisnacht
Wie auch bei den anderen Hexenfesten, wollten die Christen das heidnische Fest nicht dulden, aber sie schafften es auch nicht, es abzuschaffen.
Daher haben sie, wie üblich, ihr eigenes Fest über das heidnische Fest gestülpt.
Bei Beltane kam ihnen die heiliggesprochene Walpurga gelegen, eine Äbtissin des Klosters Heidenheim, die entweder am 1. Mai heiliggesprochen wurde oder deren Gebeine am 1. Mai nach Eichstätt überführt wurden, oder vielleicht auch beides. Diese Walpurga musste herhalten, um ein christliches Ersatzfest zu Beltane zu feiern.
Doch ebenso, wie der Name "Walpurga" auf die Walküren hinweist, heidnisch germanische Priesterinnen, hat es auch nicht geklappt, aus dem Maifest ein christliches Fest zu machen. Denn egal, ob man das Fest Beltane oder Walpurgisnacht nennt, bleibt es doch ein Fest mit heidnischem Touch.
 
Quelle: www,schamanengarten.de,  Authorin: Andrea Lammert
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.