Autor Thema: Richard Laymon  (Gelesen 3717 mal)

Helluo Librorum

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Richard Laymon
« am: 05. Okt. 2012, 11:11:28 »
Richard Carl Laymon erblickte am 14. Januar 1947 in Chicago, Illinois, das Licht der Welt und erlag am 14. Februar 2001, am Valentinstag, im Alter von 54 Jahren, einem Herzinfall.

Seine Familie verlegte im Jahre 1963 ihren Lebensmittelpunkt nach Südkalifornien.

Noch während Richard zur Schule ging, entdeckte er sein Interesse am und das Talent zum Schreiben. Seine ersten literarischen Ergüsse wurden noch in der Schülerzeitung veröffentlicht.
Während Richards Eltern sich in dem Glauben wähnten, dass ihr Sohn über den Hausaufgaben sitzt, hat dieser sich lieber neue, phantasievolle Geschichten ausgedacht.

Laymon begann an der Willamette University in Oregon Englische Literatur zu studieren, wo er einen Bachelor-Abschluss erhielt und beendete sein Studium an der Loyola University in Los Angeles mit einem Magistertitel, sowie einem Diplom für Lehramt und als Bibliothekar.

Neben seinem Studium verkaufte er an verschiedene Zeitschriften Kurzgeschichten. (z.B.: "Alfred Hitchcock's Mystery Magazine", "Cavalier", "Ellery Queen's Mystery Magazine" oder "Mike Shayne")

Im Anschluss an das erfolgreiche Studium arbeitete Laymon in der Bibliothek der John Adams High School, betrieb Recherchen für eine Anwaltskanzlei und war als Englischlehrer an einer katholischen Mädchenschule tätig. Erst danach widmete er sich voll und ganz dem Schreiben.

Im Jahre 1976 heiratete Laymon seine Frau Ann, mit der eine Tochter bekam: Kelly.

Laymons erster Roman "Der Keller" ("The Cellar") fand 1980 den Weg in die Bücherregale der Buchhandlungen. Mit mehr als 200.000 verkauften Exemplaren avancierte er zum Bestseller in Amerika, Großbritannien und weiteren Ländern.

Wohingegen sein zweiter Roman "The Woods Are Dark", der ein Jahr später veröffentlicht wurde, floppte und dazu führte, dass die einst so vielversprechende Schrifstellerkarriere ein jähes Ende zu finden drohte. Die Schuld dafür trug in Laymons Augen der amerikanische Verlag, der den Roman viel zu sehr gekürzt und drastisch entschärft habe. Fortan war es für den Autor sehr schwierig, in den USA einen Verlag zu finden, der einen seiner Romane zu veröffentlichen bereit war.

Seinem Agenten Bob Tanner gelang es dann schon bald, Laymon den britischen Verlagen schmackhaft zu machen, die fortan seine Bücher publizierten.

Während dem Autor also in den USA lange Zeit der Erfolg verwehrt blieb, was vor allem zum Grund haben dürfte, dass man sich dort ob des ungewohnt hohen Grades in Sachen Gewalt und Sex echauffierte, war er in Europa bereits von Beginn an recht beliebt und konnte sich nach und nach eine immer größer werdende Fangemeinde aufbauen.

Doch erst nach dem Tode Laymons wuchs seine Bekanntheit. Was sicherlich auch seiner Schreibe geschuldet sein dürfte. Diese Art der Brutalität wurde nämlich erst viel später massenkompatibel. Über Filme wie z.B. „SAW“, „Hostel“, „Turistas“, „High Tension“ und „Wrong Turn“ hätten sich damals viel mehr Leute aufgeregt als es heute der Fall ist.

Auch heute noch erscheinen in regelmäßigen Abständen die in Deutschland noch nicht veröffentlichten Romane von Richard Laymon.

Der Autor hat insgesamt mehr als 60 Romane sowie Kurzgeschichten geschrieben. Dabei hat er sein Hauptaugenmerk auf Horror und Thriller gelegt, aber ab und an auch einmal einen Western oder sogar Liebesroman mit einstreuen lassen.

Richard Laymon zählt neben Stephen King und Dean Koontz zu den besten und meistgelesenen Autoren im Horrorgenre und gilt mittlerweile als der ungekrönte Meister der Spannungsliteratur, zu dessen größten Fans unter anderem sogar Stephen King, Dean Koontz und weitere berühmte Autoren gehören.

Zu seinen Vorbildern gehören unter anderem Ernest Hemingway, Edgar Allan Poe und Mark Twain.

Einen Teil seiner Bücher schrieb er auch unter den Pseudonymen Carl Laymon und Richard Kelly. Meiner Meinung nach alles andere als eine kreative Namensfindung, wenn Sie mich fragen.

Im Jahre 1988 wurde Laymons Roman „Parasit“ („Flesh“) vom „Science Fiction Chronicle“ zum besten Horrorroman des Jahres gekürt.

Den im Jahre 2000 gewonnenen "Bram Stoker Award" für den besten Horrorroman des Jahres "Die Show" ("The Travelling Vampire Show") konnte der Autor leider nicht mehr selbst in Empfang nehmen, da er kurz zuvor verstarb. Der Preis wurde dann stellvertretend von seiner Tochter entgegengenommen.

Der Australier Carter Doyle verfilmte 2003 Laymons Kurzgeschichte "Die Wanne" ("The Tub").


Zu Laymons besten Büchern darf man unter anderem zählen:

"Das Spiel" (1994 / "In The Dark")

"Die Show" (2000 / "The Traveling Vampire Show")

"Vampirjäger" (2004 / "Bite")

"Rache" (2006 / "Come Out Tonight")

"Die Insel" (2006 / "Island")

"Nacht" (2007 / "After Midnight")

"Der Keller" (2008 / The Cellar")

"Der Ripper" (2009 / "Savage")

"Die Jagd" (2009 / "Endless Night")

"Der Regen" (2009 / "One Rainy Night")

"Das Grab" (2010 / "Resurrection Dreams")

"Finster" (2010 / "Night In The Lonesome October")

"Der Pfahl" (2010 / "The Stake")

"Das Inferno" (2010 / "Quake")

"Der Gast" (2012 / "Body Rides")


Auch die Kurzgeschichten "Furien" ("Fiends") und "Triage" (mit Jack Ketchum) sind mehr als empfehlenswert.

Bei den Fans extrem begehrt ist die im Jahre 1998 veröffentlichte Autobiographie "A Writer`s Tale", die mit einer geringen Auflage von nur 526 Exemplaren streng limitiert ist.

Wer auf intellektuelle Unterhaltung steht, der wird an Richard Laymon sicherlich keine große Freude haben. Seine Sprache ist stets recht einfach gehalten und seine Werke sind auch wegen ihres hohen Grades an Gewalt und Sex derart beliebt.

Nicht wenige empfinden seine Werke gar als "abstoßend".








« Letzte Änderung: 11. Okt. 2012, 20:59:25 von Astrid »
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